„Addiform“: Die Über-Eck-Idee

Olivgrüner Bezug, rechte Winkel und viel Holz: Die „Addiform“ von Rolf Benz repräsentierte den Stil der Sechziger. Sie ermöglichte erstmals, Sessel und Sofa frei zu kombinieren
1964 revolutionierte "Addiform" die Möbelbranche: Die Sofa- und Sesselserie von Rolf Benz war das erste variable Polster-Anbaumöbel.

Es war der erste Entwurf des jungen Polsterers Rolf Benz und stellte die traditionelle Wohnzimmereinrichtung – die bis dahin meist aus einem Sofa, zwei gegenüberstehenden Sesseln und einem Couchtisch bestand – infrage.

Die 1964 lancierte "Addiform" konnte auf verschiedene Arten aufgebaut und kombiniert werden. Sessel ließen sich einzeln positionieren oder aneinanderreihen, also addieren, und wahlweise mit einem Couchtisch als Zwischenelement zu einer Bank verbinden. Sie konnten auch über Eck gestellt und mit einem Couchtisch zur Seite abgeschlossen werden. Das Ensemble konnte sogar zu einem komfortablen Schlafplatz ausgeklappt werden.

Die typische Sitzgruppe hatte damit ausgedient. Stattdessen hielten fantasievoll kombinierte "Wohnlandschaften", wie man damals gerne sagte, Einzug. Auch heute, mehr als 50 Jahre später, wirkt das Pionier-Modell zeitlos richtig. Schlicht, funktional und wandelbar – mit diesen Eigenschaften könnte sie das gegenwärtige Bedürfnis nach Freiheit und Flexibilität spielend stillen. Man wundert sich, dass die Produktion bereits nach wenigen Jahren eingestellt wurde. Geänderte Sitz- und Sehgewohnheiten führten damals dazu, dass die "Addiform" von anderen Modellen abgelöst wurde.

www.rolf-benz.com

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