Zumindest 28 Tage Wartefrist für Blutspender

Keine Zika-Virus-Gefahr durch Blutspenden in Österreich
Nach Reisen in betroffene Gebiete darf nicht gleich gespendet werden.

Das Blutspendewesen ist auch in Österreich, was das Zika-Virus betrifft, so sicher wie nur möglich. Jeder Blutspender wird entsprechend befragt. War er in einem Gebiet, in dem das Virus grassiert, gilt eine Wartefrist von zumindest 28 Tagen, hieß es am Freitag bei der Blutspendezentrale des Roten Kreuzes in Wien. Erst 28 Tage nach der Rückkehr aus einem Gebiet mit Zika-Virusinfektionen darf wieder Blut gespendet werden.

"Das ist gesetzlich geregelt", sagte Christoph Jungbauer, Arzt bei der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Im Rahmen der vor jeder Blutspende erfolgenden Information und Befragung werden auch allfällige Auslandsaufenthalte erhoben. Die Empfehlungen bezüglich einzelner Rückstellungsfristen werden zumindest wöchentlich überprüft, man könne aber auch bei Bedarf sofort reagieren.

"Extrem sicher"

Beim Zika-Virus wird von 28 Tagen ausgegangen. Doch wegen der Überschneidung der Verbreitung des potenziellen Krankheitserregers - 70 bis 80 Prozent der Infektionen verlaufen überhaupt ohne Symptome, sonst treten am ehesten grippeähnliche Beschwerden auf - mit Dengue- und Gelbfieber-Viren würden im Einzelfall sogar noch längere Fristen empfohlen. "Das Blutspendewesen ist extrem sicher", betonte Jungbauer.

Insgesamt rechnet man mit einer HIV-Infektion pro 4,3 Millionen, mit einer Hepatitis C-Infektion je zehn Millionen verabreichter Blutspenden. Hundertprozentige Sicherheit gibt es in der Medizin nicht. Bluttransfusionen werden auch immer restriktiver verabreicht. Eine chronische Hepatitis C, ehemals gefürchtet, kann mit neuen Medikamenten fast immer geheilt werden. Auch die vor rund 30 Jahren ebenfalls über Blutgerinnungsfaktoren aus Spenderplasma übertragenen HIV-Infektionen sind extrem selten geworden. HIV/Aids wurde durch die modernen Therapien zu einer chronischen und damit beherrschbaren Erkrankung.

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