Worauf beim Grillen mit Hund zu achten ist
Würstel und Fisch, Ripperl, Spieße, Steak und Kotelett: Die Spezialitäten auf dem Rost erfreuen die Hundenasen und den Geschmacksinn der Allesfresser. Doch es ist Vorsicht geboten, Grillen mit Hund birgt auch Gefahren.
"Die Einladung in den Garten gilt meist auch für den Vierbeiner. Hund und Grillen ist eine gute Kombination", sagt Kathi Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie das Mahl zum Fest wird und was heiße Holzkohle, Knochen und scharfe Würze bei den Schlingern anrichten können.
Wie Kleinkinder
"Man muss nicht alles panisch sichern, aber aufpassen wie bei einem kleinen Kind. Aufsicht ist bei offenem Feuer oberstes Gebot", sagt Reitl. Hunde vergessen beim Duft von Fleisch rasch ihre Erziehung. Mitunter werden sie zu Dieben. Essensreste, Stücke, die auf den Boden gefallen sind, aber auch Delikatessen direkt vom Griller sind vor ihnen nicht sicher, Brandverletzungen an den Lefzen und im Maul die Folge. "Verbrennungen müssen sofort vorsichtig gekühlt werden. Eiswürfeln direkt auf der Haut richten aber mehr Schaden an", sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Eine Salbe zur Nachbehandlung hilft ebenso wie Topfenwickel. Verletzungen am Kopf sowie große bzw. eitrige Brandwunden müssen vom Tierarzt versorgt werden.
Der Veterinärmediziner ist auch gefragt, wenn sich Hunde an durchhitzen, spröden Knochen verletzt haben oder das Knochenfressen nicht gewöhnt ist. Bei einem Überangebot an Tischabfällen reichen Magensaftmenge und -konzentration nicht aus, um die Knochen zu zersetzen, eine schmerzhafte Knochenkotverstopfung kann folgen. Der Tierarzt muss den Patienten dann unter Narkose setzen und eine Darmspülung einleiten.
Dosis macht das Gift
Hunde sind willkommene Resteverwerter. "Man braucht nichts wegzuschmeißen. Man kann dem Hund auch mal ein kleines Stück normal gewürztes oder eventuell abgewaschenes Grillfleisch geben", sagt die Expertin. Scharfe Würstel oder Marinaden dagegen sind tabu. Sie führen zu Magenproblemen. Knoblauch ist gar giftig, er zerstört die Blutzellen. Salz kann vor allem Herz- und Nierenkranke Tiere belasten. "Ein Fisch in Salzkruste führt schnell zu Erbrechen, Durchfall und exzessivem Wasserlassen, im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Elektrolytverschiebungen", sagt Reitl. Der KURIER-Tiercoach fasst zusammen: "Vorsorge ist besser als Nachsorge."
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