Womöglich älteste Brauerei der Welt in Israel entdeckt

Archäologen haben bei Ausgrabungen im Karmel-Gebirge in Israel Hinweise auf Brauaktivitäten gefunden.
Archäologen vermuten, dass sie bei Ausgrabungen südlich von Haifa den ältesten Hinweis auf Alkoholproduktion gefunden haben.

Archäologen haben in Israel die vermutlich älteste Brauerei der Welt entdeckt. Bei Ausgrabungen in der Höhle von Rakefet südlich von Haifa fanden sie Hinweise auf eine rund 13.000 Jahre alte Produktionsstätte für Alkohol. "Wenn wir uns nicht täuschen, ist dies der älteste Hinweis auf eine Alkoholproduktion weltweit", sagte Dani Nadel von der Universität Haifa am Donnerstag.

Womöglich älteste Brauerei der Welt in Israel entdeckt

Forscher fanden drei kleine Kammern, die in die felsige Höhlendecke gegraben worden waren.

Bier-ähnliches Getränk hergestellt

Die Forscher gehen davon aus, dass dort ein Bier-ähnliches Getränk produziert wurde, das bei Festen gereicht wurde. Die Höhle diente in der Kultur des Natufien (12.500 bis 10.000 vor Christus), die vom Beginn der Sesshaftwerdung geprägt war, als Grabstätte.

Die Menschen des Natufien hätten in der Höhle einige Tote auf einer von Blumen und Pflanzen bedeckten Plattform begraben. Zudem hätten sie dort "offenbar eine Flüssigkeit hergestellt, die an Suppe erinnert, tatsächlich aber ein alkoholisches Getränk war". Das Getränk habe deutlich weniger Alkohol enthalten als das heutige Bier.

Bei ihren Ausgrabungen entdeckten die Forscher drei kleine Kammern von 40 bis 60 Zentimeter Tiefe, die in die felsige Höhlendecke gegraben worden waren. Zwei der Gruben dienten der Lagerung von Getreide, die dritte der Fermentation, wie die Archäologen vermuten.

Gesellschaftlich bedeutsam

Laut Nadel deutet der Ort dieser Kammern darauf hin, dass die Herstellung des Alkohols "an die Zeremonien oder andere gesellschaftliche Aktivitäten gekoppelt" war. Der große Aufwand bei der Alkoholherstellung zeige die Bedeutung des Getränks in der Kultur des Natufien.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit, an der auch Wissenschafter der Universität Stanford in den USA beteiligt waren, wurden in der Fachzeitschrift Journal of Archaeological Science: Reports veröffentlicht.

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