Neymar: Wie gefährlich ist ein Lendenwirbelbruch?

Für Brasiliens Stürmerstar Neymar endete die WM schmerzvoll
Brasiliens Stürmer brach sich den Lendenwirbel. Was bei einem solchen Unfall passieren kann und wie der Bruch behandelt wird.

Es tat schon beim Zuschauen weh: Kolumbiens Verteidiger Juan Zúñiga sprang Brasiliens Stürmer Neymar da Silva Santos mit dem Knie in den Rücken und brach ihm den dritten Lendenwirbel. Vor Schmerzen weinend wurde der 22-Jährige mit einer Trage vom Spielfeld gebracht.

Gefährlich?

Die Wirbelsäule besteht aus sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln und fünf Lendenwirbeln. Brüche der Wirbel machen nach Daten der "Techniker Krankenkasse" zwei Prozent aller Knochenbrüche aus. In Deutschland erleiden knapp 230.000 Menschen im Jahr einen Wirbelbruch. Dazu kommt es vor allem, wenn große Kräfte von außen einwirken. Frakturen entstehen etwa bei einem Sturz aus der Höhe auf den Kopf, das Gesäß oder die ausgestreckten Beine. Zu einem Bruch kann es auch kommen, wenn die Wirbelsäule überbogen wird - beispielsweise bei einem Unfall. Gefährlich wird es, wenn die Bruchstücke des Wirbels verrutschen und sie das Rückenmark verletzen. Das kann zu Nervenschäden sowie Lähmungen, Inkontinenz und Gefühlsstörungen führen.

Operation & Therapie

Wie es mit Neymars Genesung weitergehen wird, ist noch unklar. "Es ist natürlich eine ernsthafte Verletzung für einen Leistungssportler", erklärt der Vize-Präsident der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft, Daniel Rosenthal. "Es ist aber nichts, was seine Karriere zunichte macht." Dem Mediziner zufolge kann der Körper einen solchen Bruch bei der richtigen Therapie restlos heilen. Nicht jeder Wirbelbruch muss operiert werden. So sieht es auch der brasilianische Teamarzt Rodrigo Lasmar. Fest steht, dass Neymar vier bis sechs Wochen pausieren muss. Laut Rosenthal geht es darum "die Hauptschmerzphase" zu überstehen. Dazu gehören neben seinem Stützkorsett auch viel Ruhe und Liegen. "Danach kann man physiotherapeutische Maßnahmen einleiten", sagt der Experte. Konkret bedeutet das: Vorsichtig wieder belasten und Dehnübungen machen. Laut Experten kann es bis zu drei Monate dauern, bis ein Wirbel wieder verheilt und belastbar ist.

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