Wie Forscher unser Kulturerbe vor dem Klimawandel retten wollen

Üben für den Ernstfall: Kunstgegenstände werden aus einem fiktiven Welterbeschloss geborgen. „Man braucht einen Plan“, sagt Kaiser
Immer mehr Forscher denken über Klimawandelfolgen für ihre Disziplin nach und suchen Auswege.

Als Venedig im Vorjahr versank und die Weltöffentlichkeit entsetzt war, schwamm Kaštela genauso fast weg. An der Küste Mitteldalmatiens nahe Split gelegen, wurden dort im 16. Jahrhundert 13 Kastelle gebaut, die im Laufe der Zeit zu einer Stadt zusammenwuchsen. Heute ist der Ort mit der klassischen geschützten Altstadt Partner in einem Projekt namens ProteCHt2save, das sich drei Jahre lang damit beschäftigte, wie Naturkatastrophen kulturelles Erbe bedrohen und was man dagegen tun könnte.

„Kaštela muss an allen Fronten kämpfen und hat alle Gefahren im Kombipack“, sagt Anna Kaiser, die für Österreich und die Donau-Universität Krems am Projekt mitgewirkt hat. „Der Ort ist nicht nur von Dürren betroffen – man erlebte in den vergangenen Jahren oft Brände im Umkreis der Stadt –, sondern auch von Starkregen. Der setzt immer wieder diverse Depots unter Wasser.“ Außerdem liege Kaštela auch direkt am Meer. Das sind die drei Gefahren, auf die sich die Forscher aus Österreich, Italien, Tschechien, Polen, Ungarn und Slowenien im Rahmen des EU-geförderten Projektes konzentriert haben: Starkregen sowie Hochwasser und durch Dürre bedingte Feuer.

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