Wie Forscher im Hallstätter See 11.500 Jahre in die Vergangenheit blicken

Wie Forscher im Hallstätter See 11.500 Jahre in die Vergangenheit blicken
51 Meter tief stieß der Bohrer in das Seesediment vor. Und fand Erkenntnisse über Klima, Umwelt und nachhaltiges Wirtschaften gestern und morgen.

Marcel Ortler springt behände ins kleine graue Motorboot, gibt Gas und flitzt quer über den Hallstätter See. Keine fünf Minuten später erscheint sein Ziel im Blickfeld – ein überdachtes Floß, würde der Laie sagen. Der Fachmann erkennt nicht nur an der Hightech-Ausrüstung an Deck: Das ist eine Bohrplattform. Seit vier Wochen liegt sie hier mitten im See und rührt sich nicht von der Stelle. Das hat einen guten Grund. Da unten wird gebohrt. Nach Erkenntnissen aus der Steinzeit.

Wie Forscher im Hallstätter See 11.500 Jahre in die Vergangenheit blicken

Marcel Ortler schreibt seine Doktorarbeit über die Seesedimente

Doktorand Ortler und sein Doktorvater, Michael Strasser von der Universität Innsbruck, haben es auf die Sedimente abgesehen. „In den Seesedimenten wird viel abgelagert und gespeichert“, erklärt Strasser. Jahr für Jahr bildet sie sich, wie ein Blatt in einem Archiv. Strasser kann das Archiv lesen. Im Schlamm lagern sich Pollen ab, zeigen sich die Folgen von Hangrutschungen und Erdbeben, Hochwasser und in der jüngeren Vergangenheit auch der Umweltverschmutzung.

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