Wie der Klimawandel Imperien zu Fall bringt

Wie der Klimawandel Imperien zu Fall bringt
Reiche Ernten, satte Bürger, alle glücklich? Irrtum! Gerade gutes Klima machte - das zeigte sich im Laufe der Geschichte - anfällig für Ungleichheit.

Lange galt: Wenn das Klima schlechter wird, gehen Reiche zugrunde. Wenn es trocken und stabil ist, blühen sie auf, die Bevölkerungszahlen steigen. Man denke nur an das Klimaoptimum, das mit der Römerzeit etwa um 200 v. Chr. begann. Auch im Hochmittelalter passierte Ähnliches. Man spricht von der mittelalterlichen Warmzeit, in der die Wikinger nach Grönland segelten und Wein in nördlichen Gefilden gedieh.

Klingt gut. Nur: „Das stimmt so nicht. Alles ist viel komplexer“, sagt Johannes Preiser-Kapeller. Der Historiker von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist Mitglied einer Initiative, die – ausgehend von der Universität Princeton – untersucht, wie der Klimawandel das Schicksal von Imperien beeinflusst(e). Seit 2014 packte Preiser-Kapeller seine Erkenntnisse gemeinsam mit Archäologen und Naturwissenschaftern in zwei Bücher, die jetzt erschienen sind.

„Wir fangen nicht bei Adam und Eva an, aber vor 10.000 Jahren mit dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht, weil sich die Menschen mit der Sesshaftigkeit von klimatischen Veränderungen abhängig gemacht haben“, erzählt er. „In den Jahrtausenden davor sind sie dem Klimawandel einfach ausgewichen.“ Wer Haus, Hof und Felder hat, kann aber nicht so leicht davonlaufen. Nur auf gutes Wetter und ebensolche Ernten hoffen.

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