Faktencheck: Haben Archäologen tatsächlich die größte unterirdische Stadt entdeckt?

Faktencheck: Haben Archäologen tatsächlich die größte unterirdische Stadt entdeckt?
Im Osten der Türkei wurde eine riesige Höhlensiedlung entdeckt, die Platz für 70.000 Menschen geboten haben könnte. Nur eine von vielen uralten Down-Towns.

Alles begann vor zwei Jahren mit einem Reinigungsprojekt in der Altstadt von Midyat im Südosten der Türkei. Historische Straßen und Häuser sollten gesäubert und konserviert werden, so der Plan, der eines Tages völlig unwichtig wurde. Als sich nämlich eine Höhle auftat, die sich in der Folge als unterirdische Stadt mit einem gigantischen Netz aus Korridoren entpuppen sollte. So beschreibt es zumindest die größte englischsprachige Tageszeitung in der Türkei, Daily Sabah.

Gebetsstätten, Silos, Wasserbrunnen und Korridore, dazu zahlreiche Artefakte aus dem zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus – all das förderten die Archäologen schon bald zu Tage. Und interpretierten: Bis zu 70.000 Menschen sollen in der unterirdischen Stadt Zuflucht gefunden haben. „Matiate (der alte assyrische Name der Stadt Midyat) wurde 1.900 Jahre ununterbrochen genutzt“, meinte daraufhin der Ausgrabungsleiter Gani Tarkan. „Sie wurde zunächst als Versteck oder Fluchtort gebaut“ – von Christen, die im 2. Jahrhundert der Verfolgung durch Rom entgehen wollten.

Beweise bleibt der Ausgräber vorerst schuldig; noch gibt es keine wissenschaftliche Arbeit über die Entdeckung; auch seien erst drei Prozent der vermeintlich größten unterirdischen Stadt freigelegt.

Was an der Geschichte stimmt, hat der KURIER in einem Fakencheck recherchiert:

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