Welchen traurigen Hintergrund "Stille Nacht, heilige Nacht" eigentlich hat

Welchen traurigen Hintergrund "Stille Nacht, heilige Nacht" eigentlich hat
Das berühmteste Weihnachtslied ist als Folge eines Klimawandels entstanden und drückt die Hoffnung auf Rettung aus.

1816  sehnten die Menschen überall auf der Welt nach einem bitterkalten Winter den Sommer herbei. „... der Körper zittert und schrumpft durch die Kälte, die wir durchmachen“, notierte etwa Ex-Präsident Thomas Jefferson im Jänner. Doch statt des Sommers kommt der Winter zurück. „Die Häuser, die Straßen, die Plätze der Stadt sind vollständig mit Schnee bedeckt“, schreibt die Quebec Gazette. Es ist der 8. Juni, „und dem ganzen umgebenden Land geht es genauso; es sieht aus wie im Dezember.

„Achtzehnhundertunderfroren“

Auch in Bad Gastein lag der Schnee knietief und das 14 Tage lang. In ganz Salzburg waren die Feldfrüchte „nicht gedeihlich“, wie man damals sagte, das Getreide reifte nicht. In Ungarn fiel aus schweren Gewitterwolken rotbrauner Schnee. In Süditalien waren die Flocken gelb. Die Ernte fiel aus, und  die Menschen haben in der Not ihre Zugtiere geschlachtet und die Saatkartoffeln wieder ausgegraben. Das Katastrophenjahr erhielt  bald bitter-spöttisch den Namen „Achtzehnhundertunderfroren“. 1816 ging als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichtsbücher ein.

„Genau zu dieser Zeit ist Joseph Mohr Hilfspfarrer in Mariapfarr im Lungau, das  schon zu normalen Zeiten ein Kälteloch war“, erzählt der Historiker von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Johannes  Preiser-Kapeller. Kein Wunder, dass die Region in diesen Tagen  besonders  betroffen war. Irgendwann setzte sich Mohr hin und fasste die Not der Menschen und ihre Hoffnung auf Besserung in Wort: „Tönt es laut bei Ferne und Nah: Jesus der Retter ist da!“ schrieb der Pfarrer. Ein Gedicht mit sechs Strophen war entstanden.

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