Was internationale Corona-Apps können
In Deutschland startete diese Woche die Corona-Warn-App, die in Zusammenarbeit der deutschen Bundesregierung, des Robert Koch Instituts und SAP entwickelt wurde. Sie ist eines von vielen europäischen Projekten, das dem Vorbild der österreichischen „Stopp Corona“-App folgt. Auch die Niederlande, Polen, Irland, Italien, Estland und die Schweiz zogen inzwischen nach, sind aber untereinander noch nicht kompatibel. Alle Corona-Apps funktionieren nach dem selben Prinzip. Per Bluetooth wird erfasst, ob man sich mindestens 15 Minuten lang in weniger als 2 Meter Abstand zu einer anderen Person aufgehalten hat. Dieser Kontakt wird dann gespeichert, man spricht von einem digitalen „Handshake“.
Google und Apple haben für derartige Apps im Zuge der Pandemie die Schnittstelle DP-3T geschaffen. Gerade bei iPhones ist das essenziell, weil Kontakte nicht automatisch gespeichert werden können. In Österreich soll das mit dem nächsten Update umgesetzt werden. Das wurde für Mitte Juni angekündigt, verschiebt sich aber etwas, wie die App-Entwickler von Accenture der futurezone mitteilten.
Länderübergreifende Funktionen
Nach dem Update wären die „Stopp-Corona“–App zumindest technisch auch in der Lage, mit den Apps anderer Länder zu kommunizieren. Es scheitert allerdings noch an den unterschiedlichen Standards der Apps, teilte ein Sprecher des Roten Kreuzes der futurezone mit. Ein Thema sei etwa, wie mit Krankmeldungen umgegangen wird. Hat eine Person Symptome oder wird positiv auf das Coronavirus getestet, trägt man diese Information freiwillig in die jeweilige App ein. Danach wird automatisch eine anonymisierte Benachrichtigung an alle Nutzer versandt, mit denen man innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt hatte.
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