Warum Rotföhren in Österreich Vergangenheit und Zukunft haben
Rotföhren haben Steherqualität. Nach der letzten Eiszeit – sie ging vor etwa 10.000 Jahren zu Ende – besiedelten die immergrünen Nadelbäume ganz Europa. In Österreich wächst das hochwertige Holz heute vom Flachland bis auf 1.300 m Seehöhe, mitunter sogar bis 2.000 m; teilweise ohne jede Konkurrenz. Denn die Art kommt mit weniger Nährstoffen und Wasser aus als andere.
Extrem anpassungsfähig
„Die Rotföhre kann sich an extreme Bedingungen anpassen. Sie wird daher auch fixer Bestandteil eines zukunftsfähigen, klimafitten Mischwaldes sein“, begründet Gerhard Heilingbrunner vom Kuratorium Wald die Wahl von pinus sylvestris zum „Baum des Jahres 2022“.
Vielseitig verwendbar
Schon seit der Altsteinzeit werden Stamm, Harz und Nadeln der schnellwüchsigen Art genutzt. Bis ins 19. Jahrhundert dienten Kienspäne der Beleuchtung, Nadeln – eingeweicht und dann zu Fasern verarbeitet – als Füllmaterial für Pölster und Matratzen bzw. Garn für Textilien. Das Holz wiederum kam als Rohstoff für Baukonstruktionen und Möbel, aber auch zur Energiegewinnung zum Einsatz, das Harz in der Erzeugung von Teer und Terpentinöl sowie Lacken und Farben.
Rotföhren sind nicht nur sehr vielseitig, sie sind auch vielgestaltig. „Man erkennt sie an der nach oben hin zunehmenden rötlichen Färbung, der pergamentartigen Schuppung der Rind sowie an den verhältnismäßig kurzen Nadeln“, erklärt der Experte.
Hoch hinaus
Mit ihrer Wuchshöhe von bis zu 40 m könnten die Stammhalterinnen kürzlich auch vom Weltall aus erfasst worden sein. Schweizer Forscher haben mit Satellitenbildern und Modellrechnungen eine Weltkarte der Baumkronenhöhen erstellt. Der zufolge ragen Bäume nur auf fünf Prozent der globalen Landfläche mehr als 30 m in den Himmel.
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