Afrikanische Schweinepest erreichte Deutschland

Die Bache vom Teufelssee
Der verdächtige Wildschwein-Kadaver wurde positiv auf den Erreger getestet. Für Menschen ist die Tierseuche ungefährlich.

Die für Haus- und Wildschweine hochansteckende und meist tödliche Afrikanische Schweinepest hat Deutschland erreicht. Ein in Brandenburg unweit der Grenze zu Polen aufgefundenes totes Wildschwein sei laut amtlichen Analysen mit dem Virus infiziert gewesen, teilte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Donnerstag in Berlin mit.

Für Menschen gilt die Tierseuche als ungefährlich. Sie trifft aber Deutschland als einen der größten Schweinefleisch-Exporteure Europas. China und andere asiatische Länder verhängen in der Regel Importverbote für Fleisch aus Regionen, in denen die Pest festgestellt wurde.

Für Menschen harmlos

Die Afrikanische Schweinepest ist hoch ansteckend für Haus- und Wildschweine und endet meist tödlich. Für Menschen hingegen ist die Tierseuche ungefährlich.

Vor Ort gelte es jetzt zu klären, ob es über den Kadaver hinaus eine Verbreitung in dem Gebiet gebe. Ziel sei es, das Geschehen einzugrenzen. Für Landwirte können nun Exportstopps für Schweinefleisch ins Nicht-EU-Ausland etwa nach Asien drohen. Klöckner warnte aber vor Panikmache bei den wirtschaftlichen Folgen: "Es ist ein Wildschwein gefunden worden in einem Landkreis."

Krisenmaßnahmen laufen an

Krisenmaßnahmen laufen nun in zwei brandenburgischen Landkreisen an, wie Landesverbraucherministerin Ursula Nonnemacher in Potsdam sagte. In einem Radius von mindestens 15 Kilometern um den Fundort solle jetzt ein vorläufiges Gefahrengebiet eingerichtet werden. In dem Gebiet gebe es Schweinehalter. Der Abstand zu einem größeren Betrieb betrage etwa sieben Kilometer. Tierhalter seien schon seit längerem für strenge Hygienevorkehrungen sensibilisiert worden. Die Vorgaben sollen erneut überprüft werden.

Ein Übertreten der Tierseuche nach Deutschland war seit längerem befürchtet worden. Im März war in Polen ein daran gestorbenes Wildschwein nur etwas mehr als zehn Kilometer vor der Grenze zu Deutschland entdeckt worden. Als Ursache für die Verbreitung in Europa vor allem über längere Entfernungen wird achtloses Wegwerfen von Speiseabfällen vermutet, die den Erreger enthalten. Das deutsche Agrarministerium ruft deshalb bereit seit Jahren unter anderem Autofahrer aus Osteuropa zur Vorsicht auf.

Die Landwirtschaft muss sich auf wirtschaftliche Folgen einstellen. Klöckner betonte, dass der Handel mit Schweinen und Schweinefleisch innerhalb der EU weitgehend aufrechterhalten werden könne - von Einschränkungen betroffen wären nicht Betriebe in ganz Deutschland, sondern nur in dem konkreten Gebiet. Nach Angaben des Ministeriums ist aber davon auszugehen, dass Schweinefleischexporte aus Deutschland besonders nach Asien weitgehend wegfallen dürften. Das Ministerium sei aber in Kontakt mit mehreren Nicht-EU-Staaten, um ebenfalls nur regionale Beschränkungen zu vereinbaren, hieß es.

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