"Umwelt auszubeuten, ist in der Natur des Menschen verankert"

Biodiversitätsforscher Glaubrecht befürchtet "Das Ende der Evolution"
Was die Menschheit erfolgreich gemacht hat, bedroht sie jetzt, sagt Evolutionsbiologe Glaubrecht. Ein Gespräch über Ausbeuten und Weiterziehen.

Die Geburt seines Sohnes hat alles verändert: „Das war für mich Anlass, darüber nachzudenken, wie die Welt aussehen wird, wenn er in meinem Alter ist“, erzählt Matthias Glaubrecht. Und weil Glaubrecht ein renommierter Evolutionsbiologe ist, dauerte sein Nachdenkprozess sieben Jahre; er ist 1074 Seiten dick geworden, nennt sich Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten und kam diese Woche auf den Markt. „Darin beschreibe ich die Welt rückblickend aus dem Jahr 2062 – einmal ein Untergangsszenario, einmal eine Rettung. Vermutlich wird es mir nicht gelingen, alle zu überzeugen, dass wir eine Riesenaufgabe vor uns haben.“

Das Artensterben ist der neue Klimawandel, ist Glaubrecht überzeugt, versichert aber, dass es Zufall sei, dass das Buch zeitgleich mit dem UN-Klimagipfel erscheint. „Wir verlieren gerade alle Mitlebewesen, mit denen wir in den letzten Jahrmillionen unsere Evolution geteilt haben“, sagt der Autor, und aktuelle Analysen des Weltbiodiversitätsrats geben ihm recht: Bis zu einer Million Arten drohen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu verschwinden.

In dieser Geschichte erfahren Sie:

  • Warum die Natur des Menschen und die Natur selbst einfach nicht kompatibel sind.
  • Warum das Artensterben der neue Klimawandel ist.
  • Und warum wir mit dem Psychopathengärtnern aufhören müssen.

 

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