Tiercoach: Was Haustierhalter über Corona wissen sollten

Kein Hinweis bisher, dass sich Menschen an Haustieren angesteckt hätten.
Covid-19-Patienten meiden am besten den direkten Kontakt zu ihrem Vierbeiner.

Ein Jahr Corona. Ende Dezember 2019 bestätigte China den Ausbruch einer neuen Infektionskrankheit unbekannter Ursache. Im Jänner 2020 entwickelte sich die vermeintliche Lungenentzündung in Asien zur bedrohlichen Epidemie, schließlich geriet Covid-19 zur Pandemie. Sie sollte auch Haustiere treffen.

„Es gibt derzeit weltweit keine Berichte, dass Menschen durch Hund oder Katze mit dem SARS-CoV-2 infiziert worden wären“, beruhigt Zoodoc Katharina Reitl und beruft sich dabei auf die Österreichische Tierärztekammer. Gänzlich ausschließen will man die Möglichkeit einer Ansteckung zwar nicht, einen eindeutigen Nachweis gibt es aber derzeit nicht. Fix ist jedoch, dass sporadische Übertragungen des Erregers in umgekehrter Richtung vorkommen.

Der KURIER-Tiercoach erklärt, worauf es in der Ausnahmesituation ankommt:

  • „Es besteht kein Grund, Hund bzw. Katze wegzugeben oder aus Angst vor einer Ansteckung eine Euthanasie zu wünschen“, sagt Reitl. Die aktuelle Pandemie beruht auf der Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch. Prinzipiell sind Haustiere freilich empfänglich für den Covid-Erreger.
  • In Versuchen wurde gezeigt, dass Katzen darauf reagieren können; Hund und Kaninchen in noch geringerem Maß. Darüber hinaus wurden Feldinfektionen beschrieben. Katzen und Hunde steckten sich in diesen seltenen Fällen bei ihren kranken Besitzern an. Die Infektion der Haustiere heilte meist subklinisch aus. Traten Symptome auf, zählten Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Niesen, Erbrechen und Durchfall zu den Beschwerden.
  • „Patienten, die an Corona leiden, sollen jeden direkten Kontakt zu ihrem Vierbeiner meiden“, empfiehlt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Auf Streicheln, Kuscheln oder Bett-Teilen muss verzichtet werden.
  • Die Schützlinge sollen am besten durch ein gesundes Familienmitglied oder einen Tiersitter versorgt werden. Dabei gilt die strikte Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen. Hunde, die ein Recht auf Gassigehen haben, müssen ohne direkten Kontakt an der Türschwelle übergeben werden. Beim Pfotenvertreten ist ein zwei Meter Abstand zu Artgenossen einzuhalten. Katzen aus einem verseuchten Haushalt sollen keinen Freigang bekommen.
  • „Zeigen Vierbeiner Anzeichen einer Erkrankung, muss der Tierarzt telefonisch kontaktiert werden“, sagt der Zoodoc. Für die Experten gelten im Umgang mit Corona-positiven Hunden, Katzen und Kleintieren spezielle Umgangsformen. Patienten aller Art brauchen im Moment einen Termin.
  • Der KURIER-Tiercoach schließt: „Das Anlegen einer Maske macht bei Haustieren keinen Sinn; sie passt auch gar nicht auf die Schädelform.“ Ein Mund-Nasen-Schutz würde der Schnauze schaden, so wie Desinfektionsmittel den Pfoten.

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