Tiercoach: Die fünf häufigsten Mythen rund um Hundewelpen
Hundebabys sind so putzig, dass selbst weniger haustieraffinen Menschen in ihrer Gegenwart das Herz übergeht. Sie tapsen auf überdimensionalen Pfoten daher, ihr weiches Fell löst Streichelreflexe aus. Und erst der süße Blick.
„Rund um Hundewelpen gibt es zahlreiche Mythen“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach räumt mit den fünf gängigsten auf.
1. Die Kleinen haben Narrenfreiheit bei erwachsenen Tieren.
Falsch. „Man kann sich nicht auf den Welpenschutz verlassen“, sagt Reitl. Richtig sozialisierte Hunde verhalten sich zwar meist tolerant gegenüber dem übermütigen Nachwuchs. Doch auch dem gutmütigsten Senior kann die Geduld reißen. Sozial schwache Artgenossen schnappen durchaus zu; erst Recht, wenn der Welpe die Warnsignale missachtet. „Halter können ihren Welpen nicht zu jedem Hund hinlassen. Passiert etwas, sammeln die Jungtiere schlechte Erfahrungen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
2. Der Babyspeck geht von alleine weg.
Falsch. „Eine gesunde Ernährung ist von Anfang an wichtig. Hunde sollten eher schlank gehalten werden“, sagt Reitl. Das Futtermittel muss auf die Rasse und die Größe des Welpen abgestimmt sein. Nur eine ausgewogene Ernährung beugt einer Überversorgung mit Nähr- und Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen sowie belastendem Übergewicht vor.
3. Der Schlingel ist noch zu klein für strenge Erziehung.
Falsch. „Hunde sind nie zu jung zum Lernen“, sagt Reitl. Sobald sie von der Mutter getrennt werden, kann ihre Erziehung – altersgemäß – beginnen. Die Übung gelingt, wenn gewünschtes Verhalten positiv verstärkt wird; Leckerlis motivieren. Bestrafung ist tabu; Nackenschütteln absolut abzulehnen.
4. Welpenspielgruppe ist Pflicht.
Falsch. Tatsächlich sind Hunde Rudeltiere. Der richtige Umgang mit Artgenossen will gelernt sein. „Welpenspielgruppen laufen oft unkontrolliert, das schadet viel mehr, als es bringt“, sagt der KURIER-Tiercoach. Nur in Hundeschulen, in denen Tiere und Halter fundiert angeleitet werden, gelingt die artgerechte Sozialisierung.
5. Welpen brauchen die Wärme eines Bettes.
Falsch. Von der Mutter und den Geschwistern getrennt, fühlen sich Hundebabys im Schlafzimmer des Besitzers wohl. „Welpen gewöhnen sich schnell ans Bett“, sagt Reitl. Doch nicht immer bleiben die ausgewachsenen Vierbeiner willkommen. Die Eingewöhnung ins Körbchen erfolgt schrittweise. Gekuschelt wird dann unter Tags.
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