Studie der Uni Graz: Atmosphäre erwärmt sich stärker als gedacht

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Hochaufgelöste Satellitendaten geben noch mehr Anlass zur Sorge, berichten Klimaforscher in Graz.

In der Wetterschicht bis etwa zwanzig Kilometer über der Erdoberfläche wird die Atmosphäre zunehmend wärmer. Und das schneller als bislang vermutet. Hochaufgelöste Satellitendaten zeigen, dass die Temperatur in diesem Bereich in den letzten zwei Jahrzehnten besonders stark gestiegen ist.

"Erwärmung unterschätzt“

"Bisherige Messungen konnten wichtige Details der Veränderungen nicht auflösen. Dadurch wurde die Erwärmung unterschätzt“, sagt Florian Ladstädter vom Wegener Center der Universität Graz, Erstautor der Studie, die im Fachjournal Scientific Reports erschienen ist.

Saisonale und regionale Unterschiede in der Temperaturentwicklung deuten darauf hin, dass sich auch die globale Zirkulation verändern könnte.

Einfluss auf das Wetter

Die untersten Schichten der Atmosphäre – die Troposphäre und die Stratosphäre – sind wichtige Teile des Klimasystems und haben aufgrund globaler Zirkulationsmuster großen Einfluss auf das Wettergeschehen unseres Planeten.

„In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die obere Troposphäre in den Tropen und den mittleren südlichen Breiten um ein Grad Celsius erwärmt, und damit mehr als doppelt so stark wie die Erdoberfläche. Der Temperaturanstieg reicht hinauf bis in die unteren Schichten der Stratosphäre“, berichtet Florian Ladstädter über die neuen Erkenntnisse.

Einfluss auf das Klima

Die Feinstruktur dieser Veränderungen lasse zudem vermuten, dass sich großräumige Zirkulationsmuster ändern könnten - mit weitreichenden Folgen für das globale Klima.

„Die hochauflösenden aktuellen Satellitenmessungen eröffnen uns detaillierte Einblicke in die Atmosphäre und ermöglichen ein besseres Klima-Monitoring“, unterstreicht Andrea Steiner, Leiterin des Wegener Center der Uni Graz und Co-Autorin der Publikation, die in Zusammenarbeit mit dem Dänischen Meteorologischen Institut entstanden ist.

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