Neue Art: 300 Millionen Jahre alter Ursaurier in Deutschland gefunden

Stenokranio boldi
Anhand von Funden im deutschen Rheinland-Pfalz ist eine neue Ursaurierart beschrieben worden.

Anhand von Funden in Rheinland-Pfalz ist eine neue Ursaurierart beschrieben worden. Überreste der Spezies namens Stenokranio boldi wurden bereits vor einigen Jahren geborgen, ein Forschungsteam hat nun die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt. 

Eines der größten Raubtiere in der Fundregion

Zu Lebzeiten vor knapp 300 Millionen Jahren sei S. boldi eines der größten Raubtiere in der Fundregion gewesen, heißt es im Journal of Paleontology. Schätzungsweise eineinhalb Meter lang konnte das Tier demnach werden.

Den damaligen Lebensraum muss man sich als tropische Fluss- und Seelandschaft vorstellen, wie das an der Untersuchung beteiligte Museum für Naturkunde Berlin mitteilte. "Im Bereich des heutigen Remigiusbergs mündete damals ein großer Fluss in einen etwa 70 Kilometer langen See." An dessen Ufer und im Delta des Flusses hätten die Tiere gelebt.

"Im Gaumen hatte Stenokranio drei Paare von großen, nach hinten gebogenen Reißzähnen, die dazu dienten, glitschige Beute wie Fische festzuhalten", erläuterte das Museum. Die Beute sei dann vermutlich mehr oder weniger komplett heruntergeschlungen worden. Nach Körperform und Lebensweise habe der Fisch- und Fleischfresser eine ähnliche ökologische Nische wie die späteren Krokodile besetzt.

Der Begriff Ursaurier hat mit Dinosauriern nichts zu tun, wie es weiter hieß. Es handle sich um eine populäre Sammelbezeichnung für die Vierfüßer des Erdaltertums.

Illustration wird zum Internet-Meme

Das Bild des Ursauriers hat große Wellen geschlagen und wurde im Internet zum Meme. Einflussreiche Persönlichkeiten wie der Kabarettist "El Hotzo" machen das skurrile Bild berühmt. Das Museum kommentierte die vielen Nutzerbeiträge am Montag auf Instagram mit den Worten: „Das vielleicht älteste Meme der Welt!“ Der Wissenschaftler und Paläokünstler Frederik Spindler, der die Illustration gemacht hat, zeigte sich auf Anfrage am Dienstag sehr erfreut über die Resonanz. „Ich finde es schön, dass sich die Paläowelt und die Internetwelt verschränken“, sagte der 40-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

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