Mit Workshops und Infotagen Frauen für MINT-Studien begeistern

Mit Workshops und Infotagen Frauen für MINT-Studien begeistern
Selbst für Sprachverliebte gibt es passende Studiengänge, sagt Lena Dornhackl. Deshalb gibt es die FIT-Infotage.

„Frauen in die Technik“, kurz FIT, organisiert am 1. und 2. Februar die FIT- Infotage für Maturantinnen und Oberstufenschülerinnen.

KURIER: Frau Dornhackl, wie sieht die Veranstaltung aus?

Lena Dornhackl: Wir kooperieren mit Hochschulen und Betrieben, die mehr Frauen in MINT-Studiengängen und -berufen möchten. Bei der FIT-Infomesse können sich Schülerinnen zehn Hochschulen und Unternehmen anschauen – heuer geht das nur online. Daneben gibt es Expertinnen-Talks, bei denen Schülerinnen Fragen stellen können. Auch die Österreichische Hochschülerschaft bietet eine Informationsrunde.

Gibt es auch Angebote für die, die schon wissen, in welche Richtung es gehen soll?

Es gibt Präsenzworkshops an den Hochschulen. Die FH Technikum bietet etwa „Forschen im Mikrokosmos: Zellkultur und Wasserfloh“. Da geht es um Biomedizintechnik. Bei der WU geht es um digitales Marketing etc.

Warum wollen Sie explizit Frauen ansprechen?

Das sind zukunftsträchtige Studien, die auch ein gutes Gehalt versprechen. Wir machen bewusst, dass das nicht unwesentlich ist – besonders wenn man älter wird und Familie hat. Schülerinnen achten oftmals noch zu wenig darauf.

Was muss ich mitbringen, wenn ich ein MINT-Fach studieren will?

Natürlich Interesse für das Fach. Doch selbst wenn ich gerne Sprachen lerne, bieten sich mir Möglichkeiten: Es ist nämlich kein so großer Unterschied, ob ich Java oder Spanisch lerne – die Programmiersprache ist am Arbeitsmarkt gefragter. Technik wird oft als schwierig angesehen. Wir wollen Frauen ermutigen, sich nicht abschrecken zu lassen, auch wenn man sich anfangs durchbeißen muss.

Mehr Infos auf fitwien.at

Frauen in der Technik
In manchen Studiengängen wie dem Maschinenbau sind Studentinnen noch deutlich unterrepräsentiert, in anderen wie Architektur bilden sie mittlerweile schon  die Mehrheit

42.000 junge Menschen haben 2020/’21  Naturwissenschaften und Mathematik studiert, davon waren 21.000 Frauen, also die Hälfte.  Beim Ingenieurwesen und Baugewerbe  waren von 53.000 Studierenden 16.000 weiblich, also  weniger als ein Drittel.

24.000 junge Erwachsene waren in Informatik und Kommunikationstechnologie inskribiert, davon waren 5.000 Frauen – das entspricht einem Anteil von rund 20 Prozent

Abbruchquote 
Frauen schließen MINT-Fächer seltener ab als Männer. Stattdessen  wechseln  sie häufig in ein anderes Studium als ihre männlichen Kollegen. Das heißt: Wer einmal ein Studium begonnen hat, macht  meist auch einen Abschluss – egal, ob Mann oder Frau

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