Kurios: Buckelwale reagieren nicht auf Schiffslärm

Kurios: Buckelwale reagieren nicht auf Schiffslärm
Auf lauten Wind allerdings schon. Welche Folgen das für die tonnenschweren Säuger haben kann.

Buckelwale sind in so gut wie allen Meeren verbreitet. Sie dringen auf der Nordhalbkugel bis in die Tschukschensee nordöstlich Russlands und nach Spitzbergen vor. In der südlichen Hemisphäre sind sie bis um die antarktischen Inseln wie z. B. Südgeorgien verbreitet.

Kein Wunder also, dass Forschungsteams aus der ganzen Welt sich mit den tonnenschweren Säugern beschäftigen. Ein Team der University of Queensland  in Australien hat jetzt eine  interessante Entdeckung gemacht: Buckelwale singen zwar bei lautem Wind lauter, auf Geräusche von Bootsmotoren reagieren sie jedoch nicht mit lauterem Gesang.

Das könnte erhebliche Folgen für ihr Verhalten und ihre Brutpraktiken haben, befürchten Forschende, die ihre Erkenntnisse in der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences veröffentlicht haben.

Evolution

Hintergrund:  Buckelwale haben ihre Eigenschaften über Millionen von Jahren mit Lärm aus natürlichen Quellen entwickelt, aber Lärm von künstlichen Schiffen ist ihrem Instinkt fremd. 

Eine mögliche Erklärung für die unterschiedliche Reaktion auf Lärm ist, dass die Wale andere Unterschiede wahrnehmen, zum Beispiel, dass der Windlärm breitbandig und über große Gebiete gleich ist, während der Schiffslärm von einer einzelnen Punktquelle mit bestimmten Frequenzspitzen erzeugt wird.

Obwohl der Gesang männlicher Buckelwale wahrscheinlich bei der Suche nach Weibchen für die Paarung genutzt wird, weiß man noch nicht genau, wie sich Schiffslärm hierauf auswirkt. Viele Walarten nutzen darüber hinaus die Echoortung zur Navigation und Nahrungssuche. Jetzt ist schon klar, dass diese Lärmbelästigung diesen Prozess stören kann. Heißt: Wale finden schwerer Nahrung.

Der Lärm kann bestimmte Gebiete für Wale somit unwirtlich machen und sie dazu zwingen, in andere, möglicherweise weniger geeignete Gebiete zu ziehen. Dies kann zu einem verstärkten Wettbewerb um Ressourcen, einer veränderten Beuteverfügbarkeit und anderen negativen Auswirkungen führen. Alles keine guten Nachrichten für die Meeressäuger.

 

 
 

Kommentare