Klonen zuhause – ganz ohne Labor

Im Glas können Stecklinge Wurzeln schlagen
Beim Erzeugen von Klonen schneidest du Triebe aus einer Mutterpflanze heraus und lässt sie anwurzeln.

Kennst du Star Wars und die unglaublich futuristischen Erfindungen, die es in dieser ausgedachten Welt gibt? Manche sind gar nicht weit weg von der Wirklichkeit! Eine davon ist das Klonen. Einen einzelnen Menschen hunderttausendfach zu klonen, so wie in Star Wars, schaffen wir zwar noch nicht, die Technologie dafür hätten wir aber bereits. Aber was ist dieses Klonen eigentlich? Beim Klonen wird eine komplett gleiche Kopie eines Lebewesens hergestellt, ohne dass männliche und weibliche Wesen nötig sind.

Jedes Lebewesen hat seine ganz eigene Erbinformation, „DNA“ genannt. Sie ist, vereinfach gesagt, die Bauanleitung jeglichen Lebens. Manche Tiere, beispielsweise einige Insekten wie etwa Stabschrecken oder einige Rüsselkäferarten, haben von Natur aus die Fähigkeit, sich selbst zu klonen. Sie brauchen nicht Männchen und Weibchen, sondern die Muttertiere können Eier mit einer Kopie von sich erzeugen.

Klonen zuhause – ganz ohne Labor

An Sprossknoten setzen Blätter an.

Durch moderne Technologien und jahrzehntelange Forschung konnten schon 25 verschiedene Tierarten durch den Menschen geklont werden. Aber eigentlich klonen wir Menschen schon seit Jahrhunderten. Glaubst du nicht? Wir sagen, doch – nämlich Pflanzen. Bei Pflanzen nennt man diese Form des Klonens „vegetative Vermehrung“. Und das kannst du zuhause ausprobieren! Du brauchst ein Glas und eine Schere. Zuerst suchst du dir die Pflanze aus, die du klonen möchtest. Wichtig ist, dass sie möglichst viele Sprossknoten hat – Stellen, bei denen ein oder mehr Blätter herauswachsen. Blumen wie Rosen oder Lavendel, aber auch Himbeer- und Johannisbeersträucher können geklont werden. Informiere dich immer über eine Pflanze, bevor du sie für verwendest, sie könnte giftig sein oder die Haut reizen – oder sie könnte unter Schutz stehen, sodass du sie nicht pflücken darfst. Schneide von deiner Versuchspflanze so viel ab, dass zwei Sprossknoten am abgeschnittenen Stück bleiben und unter dem oberen Knoten etwa noch 10 cm Platz nach unten ist. Nun gibts du diesen „Steckling“ in dein Glas und füllst Wasser ein, sodass der blattlose Teil vollständig im Wasser ist. Am besten erneuerst du es ein- bis zweimal in der Woche.

Sobald deine Pflanze deutlich Wurzeln gebildet hat, kannst du diesen Klon in einen Topf mit Erde umpflanzen. Wir wünschen gutes Gelingen beim Klonen!

Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org.

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