Klimawandel bringt jedem dritten Menschen unmenschliche Temperaturen

++ THEMENBILD ++ BURGENLAND: KLIMA/KLIMAWANDEL/TROCKENHEIT/ZICKSEE
Das Leben außerhalb der "menschlichen Temperaturnische" würde vermehrt Krankheiten und eine erhöhte Sterblichkeit bringen.

Sollte die Politik nicht mehr gegensteuern, dann wird das zu einer Klimaerwärmung um 2,7 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 führen. Ein Drittel der Erdbevölkerung müsste dann bei Temperaturen leben, die für menschliche Existenz unüblich sind, berichtet ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung im Fachjournal Nature Sustainability. Bei einer Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius wären 14 Prozent betroffen. Bis dato wurden durch den Klimawandel 600 Millionen Menschen aus der "menschlichen Klimanische" gestoßen.

Die Nische für den Menschen

Als "menschliche Klimanische" hat das Forscherteam um Timothy Lenton von der University of Exeter (Großbritannien) jenen Temperaturbereich definiert, in dem Menschen in der Vergangenheit mehrheitlich lebten. Dort können zum Beispiel Nutztiere gehalten werden und Nutzpflanzen sprießen. An der Studie war auch Caroline Zimm vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien beteiligt.

Die Forscher untersuchten bei unterschiedlichen Klimaszenarien, wie viele Leute zur nächsten Jahrhundertwende in Regionen mit Temperaturen jenseits dieser menschlichen Klimanische angesiedelt sein werden. Bei der derzeit wahrscheinlichsten Temperaturentwicklung (plus 2,7 Grad Celsius im globalen Mittel) wäre dies ein Drittel von neun Milliarden Menschen, die dann laut Prognosen die Erde bewohnen.

Eine erhöhte Sterblichkeit

Je 0,3 Grad Celsius vermiedenem Temperaturanstieg wären 350 Millionen Menschen weniger betroffen. Würde das Ziel des Paris-Abkommens erreicht, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, wären es "nur" 14 Prozent. Das Leben außerhalb der "menschlichen Klimanische" würde vermehrt Krankheiten und eine erhöhte Sterblichkeit bedeuten, erklären sie.

Kommentare