Gemeinsam mit dem Bundesforschungszentrum Wald (BFW) und dem Institut für Holztechnologie der Universität für Bodenkultur (BOKU) haben sie TERZ (steht für Thayatal, Eiche, Ressource und Zukunft) ins Leben gerufen: Eichen finden, die für die Zukunft gut gerüstet sind, Hitze, Trockenheit, Extremwetter – kurz dem Klimawandel – trotzen, lautet die Devise.
Im Herbst des Vorjahres wurden 400 Traubeneichen auf Extremstandorten – um genau zu sein: exponierten Südlagen – ausgewählt.
Die Nationalparkverantwortlichen hatten nämlich bemerkt, dass einzelne Wald-Flecken selbst in extrem trockenen Sommern noch satt grün geleuchtet haben.
Genau getestet
Aus den markierten Eichen wurden zwei Bohrkerne gewonnen und analysiert. Fragestellung: Wie reagierte der Baum auf besonders trockene Jahre und was verrät die Genetik über seine Herkunft? Die 100 klimawandelfittesten Exemplare werden gerade bestimmt und im Herbst, so der Plan, werden die Eicheln der markierten Eichen eingesammelt. Im Pflanzgarten sollen daraus Jungbäume gezogen und der Forstwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. In drei bis vier Jahren hofft man, dass die Pflanzen dann bereit für die Verpflanzung in wirtschaftlich genutzte Wälder sein werden.
„Wenn die Selektion endlich nicht mehr in Richtung gerader Stamm und schnelles Wachstum geht, sondern wie nachhaltig ein Baum im Trockenklima wachsen kann“, kommentiert Botaniker und Biodiversitätsforscher Thomas Wrbka von der Universität Wien, „ist das ein Schritt in die richtige Richtung“.
Saftiges statt kahles
Im Nationalpark Thayatal hat man übrigens bereits vor 20 Jahren begonnen, der Natur den Wald zurückzugeben: Die Fichten, die früher etwa ein Drittel der Waldfläche beanspruchten und forstwirtschaftlich genutzt wurden, hat man entfernt, sagt Nationalparkförster Arno Triebelnig. Und das sei gut so gewesen: Die Stellen wären aufgrund des Klimawandels und der Trockenheit längst Kahlflächen, vermutet er. Heute hingegen wechseln hier einander Trockenrasen, Sträucher, Orchideen und junge, saftige Laubwälder ab. Und in anderen Bereichen des Nationalparks dürfen Bäume so alt werden, dass sie von selbst umfallen und als Totholz seltenen Tieren Unterschlupf bieten.
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