Freiwillig in Isolation: Welche Tiere lieber allein sind
Das Säugetier Mensch ist ein soziales Wesen. In guten Zeiten interagiert er zu Hause mit Artgenossen, genau so wie beim Einkauf und am Arbeitsplatz. In der Coronavirus-Krise, die Distanz vorschreibt, sucht er schnell nach alternativer Kontaktaufnahme und bedient sich der digitalen Kommunikation. Doch nicht alle Lebewesen sind derart gesellig. Der WWF hat einige Tierarten zusammengestellt, die sich in freiwilliger Selbstisolation üben.
Von Landsäugern bis hin zu Meeresbewohnern entscheiden sich einige Arten für die Einsamkeit; es liegt in ihrer Natur. Nur in speziellen Situationen setzen sie auf Kooperation – etwa beim Futterbeschaffen, vor allem aber in Sachen Sex.
Australische Schnabeltiere verbringen ihre Tage damit, Krebse und Pflanzen vom Grund von Flüssen, Seen und Bächen zu futtern oder sich in ihrem Bau auszuruhen. Sie genießen ihr Single-Dasein. Obwohl sie manchmal dasselbe Gewässer teilen, kommen die eierlegenden Säugetiere nur während der Brutzeit zusammen oder wenn eine Mutter ihre Jungen pflegt.
Jaguare sind nicht auf andere Großkatzen angewiesen. Sie jagen lieber alleine, dazu klettern sie auf Bäume und greifen ihre Beute von oben an. Auch beim Baden und Fischen suchen sie keine Gesellschaft. Nur zur Paarung kommen die eleganten Tiere zusammen. Sex macht gesellig.
Pandas sind geborene Solisten. Die Tiere verbringen den Großteil des Tages mit - Pflanzen. Sie futtern bis zu 14 Stunden täglich Bambus. Im Frühjahr allerdings machen sie sich auf die Suche nach einem potenziellen Partner. Ihr hoch entwickelter Geruchssinn hilft ihnen dabei. Wie viele andere Einzelgänger auch bleiben sie in der Paarungszeit zusammen. Weibchen haben auch nach der Geburt ständige Begleiter. Jungtiere bleiben etwa 18 Monate bei der Mutter.
Schneeleoparden sind einsame Raubtiere. Sie patrouillieren ein Leben lang allein durch riesige Gebiete. Nur während der Paarungszeit und wenn sich die Mütter um ihren Nachwuchs kümmern, treten sie gemeinsam auf.
Eisbären sind Einzelgänger par excellence. Es macht ihnen nichts aus, ein einsames Leben zu führen. Allein bei der Suche nach Paarungspartnern im späten Frühjahr und Frühsommer gehen sie eine Bindung ein. Die Zweisamkeit währt ungefähr eine Woche, dann trennen sich die Fleischfresser wieder. Bei der Aufzucht der Jungen verhalten sich die Polarbärinnen allerdings sehr sozial.
Meeresschildkröten sind klassische Einzelgänger. Sie schwimmen mitunter hunderttausende Kilometer zwischen Futter- und Nistplätzen. Alleine. Sie schließen sich nur für kurze Zeit mit nur einer anderen Schildkröte zusammen, nämlich um sich zu paaren oder zu nisten. Die Muttertiere verlassen rasch ihre Nester und die Eier. Sobald die Jungtiere geschlüpft sind, beginnen sie eine lange Solo-Reise im Ozean, wo sie viele Jahre allein bleiben.
Blauwale schwimmen nur gelegentlich in kleinen Gruppen, häufiger jedoch allein oder zu zweit. Die einsamen Riesen suchen während der Paarungszeit einen Partner und rufen sich aus vielen Kilometern Entfernung mit lautem und leisem Stöhnen und Jammern zu.
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