Experten: So kann man Kinder besser vor Gewalt schützen

Symbolbild
Forderung: Jede Institution, die mit jungen Menschen arbeitet, soll ein Schutzkonzept erstellen. Zudem soll es eine zentrale Anlaufstelle geben.

Egal, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten – in der Schule, im Verein oder in der Pfarre: Es sollte gewährleistet sein, dass jede Organisation ein Konzept hat, wie sie junge Menschen vor psychischer, physischer und sexueller Gewalt schützt.

Bisher ist das noch nicht selbstverständlich, wie der Jurist und Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Wolfgang Mazal, weiß. Er fordert deshalb gemeinsam mit Kinderschutzorganisationen eine entsprechende bundesweit einheitliche Regelung. „So wie heute quasi jedes Unternehmen ein Konzept zum Schutz der Arbeitnehmerrechte vorlegt, so soll es zukünftig verpflichtend sein, dass Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, ein Kinderschutzkonzept vorlegen.“ Steuern könne man das z. B. über Förderungen, die diese Organisationen erhalten.

Informationen und Hilfe bei der Umsetzung bietet die neu geschaffene Plattform kinderschutzkonzepte.at. Zudem werden dort die Vereine und Organisationen vernetzt und aufgelistet, die schon Kinderschutzkonzepte haben.

Martina Wolf vom Bundesverband der Österreichischen Kinderschutzzentren erläutert: „Wir wollen hier auch aufzeigen, wer schon in diesem Sinne aktiv ist. Ähnlich wie beim Spendengütesiegel soll ersichtlich werden, wie weit die Organisation bei der Umsetzung ist. Angedacht ist ein Drei-Stufen-Modell, an dessen Ende eine Zertifizierung durch Externe steht.“

Weitere Forderung: Eine zentrale Anlaufstelle für Kinderschutz. Erste Gespräche mit Familienministerin Christine Aschbauer (VP) gab es bereits. 

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