Eau de Pharao: Wie die Alten Ägypter rochen

Eau de Pharao: Wie die Alten Ägypter rochen
„Die ganze antike Welt wollte Parfüms aus Ägypten“, weiß Dora Goldsmith. Die junge Forscherin rekonstruiert das Bouquet vom Nil, darunter auch Kleopatras Parfüm.

Howard Carter hatte ein Näschen für Spektakuläres: 1903 entdeckte er das Grab von Hatschepsut, knapp 20 Jahre später das von Tutanchamun. Weniger bekannt: In beiden Fällen spielten Gerüche eine Rolle. Die Pharaonin hatte ein Parfümflakon, an dessen Innenseite bis heute Weihrauch nachweisbar ist. Und als Carter in die letzte Ruhestätte des mittlerweile berühmtesten Pharaos vorrückte, stieg ihm ebenfalls Duftendes in die Nase. „Als er das Grab betrat, habe es nach Kokos gerochen“, berichtet Dora Goldsmith.

Das sei ungewöhnlich: „In der Ägyptologie wurden Mumien beschrieben, aber Gerüche totgeschwiegen. Über Gestank redet man ja nicht so gerne, vor allem als Wissenschafter, denn dann kommt man als unseriös rüber“, mutmaßt sie. „Kein Ägyptologe kam also bisher auf die Idee, über die Gerüche im Alten Ägypten zu forschen. Das möchte ich ändern“, sagt die Doktorandin an der Freien Universität Berlin.

Was vor allem bedeutet, dass sie zwischen Bibliothek und Küche pendelt.

 

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