Der einstmals wertvollste Kristall der Welt
Wenn du an wertvolle Kristalle denkst, fallen dir wahrscheinlich zuerst Diamanten ein. Diese natürlich entstandenen Kristalle begeistern uns Menschen nicht nur wegen ihrer Schönheit, sie zählen auch zu den härtesten Materialien, die wir auf der Welt vorfinden.
Das macht sie natürlich zu einem wichtigen Werkzeug in der Industrie, aber auch in der Forschung. Bei unserem heutigen Experiment erforschen wir aber einen anderen „Rohstoff“, der auch Kristalle bilden kann – und in früheren Zeiten (fast) unbezahlbar wertvoll war: das Salz.
Es war bis vor ungefähr 100 Jahren Mangelware und heiß umkämpft, weil man mit Salz in einer Zeit, in der man noch keine Kühlschränke hatte, Lebensmittel konservieren konnte. So konnte man auch in den Zeiten zwischen den Ernten Nahrung für längere Zeit haltbar machen.
Am besten fangen wir gleich mit dem Experiment an, denn es braucht ein bisschen Zeit! Du benötigst nur ein hitzebeständiges Glas, 250 Milliliter heißes Wasser, 3 Esslöffel Salz, einen dickeren Wollfaden und einen Bleistift, der gut auf der Öffnung deines Glases liegen kann. Fülle das Wasser ins Glas und löse das Salz im Wasser auf, indem du ordentlich mit einem Löffel umrührst. Binde den Faden um deinen Stift, lege den Stift über die Öffnung des Glases und lass den Faden in die Wasser-Salz-Lösung baumeln. Jetzt brauchst du nur noch Geduld. Bis dein Salzkristall richtig groß wird, braucht es zwei bis drei Wochen – das Warten lohnt sich!
Du fragst dich, warum das Salz diese Kristalle ausbildet? Über die Zeit verdunstet das Wasser an der Raumluft. Wird das Wasser in der Salzlösung weniger, werden die Anziehungskräfte zwischen den einzelnen Salzteilchen stärker und sie schließen sich mit den anderen zu einem Verbund zusammen. Der Wollfaden ist bei diesem Vorgang hilfreich, weil sich die Teilchen gut an den feinen Fäden der Wolle „festhalten“ können. Sie ordnen sich dabei aufgrund der regelmäßigen Struktur ihrer kleinsten Teilchen, ihren Atomen, als würfelförmige Kristalle an.
Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org.
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