Der Hype um den Super-Apfel aus den USA

Der Hype um den Super-Apfel aus den USA
US-Forscher tüftelten Jahrzehnte an einem Apfel, der ein Jahr haltbar ist. Ein Obstbau-Experte verrät, ob die Superfrucht hält, was die Werbung verspricht.

Bruce Barritt sah das Dilemma schon vor mehr als 30 Jahren kommen. Die Apfelbauern im US-Bundesstaat Washington waren auf eine einzige Sorte fixiert – den Red Delicious. Er brachte es auf 70 Prozent der Apfelproduktion. „Dieser Goldesel wird nicht ewig funktionieren“, dachte Apfelzüchter Barritt. Auch weil Kritiker über den Red Delicious sagen, dass er zwar rot sei, aber wie Pappe schmecke. Also begab sich die Washington State University 1994 unter Barritts Leitung auf die Suche nach einem besseren Apfel: Jahrelang produzierte man Tausende von Hybridsamen und beprobte die daraus resultierenden Äpfel.

Heraus kam WA38, der unter dem Namen Cosmic Crisp mit unvorstellbarem Marketinggetöse im Dezember in den USA auf den Markt kam. Das Geld war gut investiert: Der Apfel löste einen Hype aus. Die Nachfrage nach Pflanzen war derart groß, dass unter den Interessenten eine Art Lotterie veranstaltet wurde. Bisher sollen zwölf Millionen Bäume ausgepflanzt worden sein. Die erste Ernte, die seit Dezember in den Vereinigten Staaten ausgeliefert wird, besteht aus bescheidenen 450.000 Kisten zu je 18,5 Kilogramm Äpfeln – doch die Zahl soll sich bis 2026 vervierzigfachen.

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