Wie Gleitbeutler als Haustiere gehalten werden

Die süßen Exoten brauchen viel Platz und Lebendfutter.
In den USA boomen die Sugar Glider als Haustiere. In Österreich gelten strenge Haltungs-Richtlinien.

Gleitbeutler haben Süßes zum Fressen gern. Das hat ihnen im Englischen den Namen Sugar Glider eingebracht. Das Zuckersüße könnte sich aber genau so gut auf ihr Äußeres beziehen: Die Zucker-Gleiter sind "extrem putzige Tierchen mit einem herzigen G’schau", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach weiß, dass die etwa 100 Gramm schweren Leichtgewichte in den USA als Haustiere boomen. Hierzulande haben sie eine ansehnliche Fangemeinde.

Die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn erklärt, wie die Exoten daheim artgemäß gehalten werden. Das Gesetz sieht für Petauridae – so die wissenschaftliche Bezeichnung – strenge Auflagen vor.

Exoten

Gleitbeutler stammen ursprünglich aus Australien bzw. Neuguinea. Dort bewohnen sie in Kleingruppen Bäume, zwischen denen segeln sie auf der Suche nach Fruchtsaft, Pollen, Nektar und Insekten mit Hilfe ihrer Flughäute hin und her, der katzenartige Schwanz hält den bis zu 15 cm langen Körper im Gleichgewicht. "Der Gleitflug muss von Rechts wegen auch im Käfig möglich sein. Für das Gehege sind mindestens eine Grundfläche von 2 pro Paar und eine Höhe von 3,5 m vorgeschrieben", betont Reitl. Einzelhaltung ist verboten. Kletteräste und Schlafhöhlen zählen zur Pflichteinrichtung. Die Raumtemperatur darf nicht unter 15 Grad Celsius liegen, die Luftfeuchtigkeit muss 60 Prozent übersteigen. Es besteht Meldepflicht.

"Diese Voraussetzung sind nicht in jeder Wohnung gegeben. Werden die speziellen Bedürfnisse aber berücksichtigt, können Gleitbeutler bis zu zwölf Jahre alt werden", sagt Reitl. In der Regel erfreuen sich die Tiere guter Gesundheit, erst im Alter treten typische Beschwerden auf.

Handzahm

Im langen Zusammenleben mit dem Menschen werden die Sugar Glider durchaus handzahm. Mit Leckerlis, die wie die Grundnahrung aus lebenden Insekten bestehen, lassen sich die Tiere locken, auch Honig zieht sie an. Dennoch: "Streicheln lassen sich die Exoten nicht gern. Sie sind vor allem faszinierend zu beobachten", sagt Reitl. Die tiefschwarzen Glubschaugen entsprechen dem Kindchenschema. Bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen stellt sich winziger Nachwuchs ein, der im Beutel großgezogen wird. (So süß die Babys sind, sie brauchen einen guten Platz. Die Gruppe wächst schnell.)

Der KURIER-Tiercoach fasst zusammen: "Als exotische Mitbewohner eignen sich Gleitbeutler vor allem für Erwachsenen, die sich am Abend noch mit den nachtaktiven Tieren beschäftigen wollen und die besonderen Haltungsbedürfnisse erfüllen können."

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