Wie Gehirn und Geschmack zusammen hängen

Wie Gehirn und Geschmack zusammen hängen
Je größer das Denkorgan, umso weniger bitter wird beispielsweise Tonic Water empfunden.

Süß oder bitter? Die Größe des Gehirns beeinflusst das Geschmacksempfinden. Je größer das Gehirn, umso weniger bitter wird etwa Tonic Water empfunden.

Die Größe des Gehirns steht nicht nur in Relation zur Intelligenz des Menschen, sondern bestimmt auch, wie bitter der Geschmack von Nahrungsmitteln empfunden wird. Dieses Studienergebnis haben Forscher der University of Queensland im Fachmagazin Behavioural Brain Research veröffentlicht. "Jeder will wissen, warum wir bestimmte Lebensmittel mögen und warum Menschen Vorlieben für bitteren oder süßen Geschmack haben", sagt Daniel Hwang des UQ Diamantina Institute. Es sei das erste Mal, dass die Beziehung von Gehirngröße und Geschmackswahrnehmung untersucht wurde.

Größe beeinflusst mehr als den IQ

"Es war unklar, ob die Gehirngröße mehr als den IQ einer Person bestimmt, aber jetzt können wir zeigen, dass sie beeinflusst, wie wir Essen und Trinken wahrnehmen." Ob Konsumenten nun Tonic Water genießen oder nicht, Menschen mit größerem Gehirn finden es normalerweise weniger bitter. Mehr als 1600 Teilnehmer in Australien und Amerika bewerteten ihre wahrgenommene Intensität verschiedener süßer und bitterer Getränke. Die Größe ihres Gehirns wurde dann mit einem MRT-Scan gemessen.

Ergebnisse mit mehr als 1600 Testpersonen

Die Forscher fanden heraus, dass die linke Seite des entorhinalen Kortex, ein Bereich des Gehirns, der für Gedächtnis, Geruch und visuelle Wahrnehmung verantwortlich ist, bei Menschen, die Chinin als weniger bitter empfanden, größer war. Chinin ist eine Schlüsselkomponente im Tonic Water und wird häufig verwendet, um die Reaktion von Menschen auf einen bitteren Geschmack zu beurteilen.

Behandlung von Essstörungen

"Die Ergebnisse haben Auswirkungen auf die Verbesserung des Ernährungsverhaltens", schließen die Forscher. "Durch die gezielte Behandlung bestimmter Bereiche des gustatorischen Kortex könnten wir Essstörungen mit Methoden wie der transkraniellen Magnetstimulation behandeln, einer nicht-invasiven Behandlung, die derzeit zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt wird."

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