Wer US-Serien schaut, ist anfälliger für Alltagsmythen
Ob „Homeland“, „Grey’s Anatomy“ oder „CSI Miami“: TV-Serien aus den USA erfreuen sich auch in Europa großer Beliebtheit. Wie sich diese Fernsehformate auf das Wissen der Zuseher auswirken, zeigt nun eine Studie des Zentrums für Public Health der MedUni Wien.
Das Ergebnis: Menschen mit hohem TV-Konsum haben oft ein falsches Weltbild. So glauben 11,6 Prozent von 322 befragten Personen daran, dass die Todesstrafe in Österreich immer noch existiert – tatsächlich wurde diese im Jahr 1968 abgeschafft.
Angst vor Verbrechen
Vor allem US-amerikanische Serien lassen Irrglauben und Mythen entstehen. „Insbesondere in den Krimis wird kontinuierlich das amerikanische Justizsystem, in dem die Todesstrafe einen zentralen Stellenwert einnimmt, porträtiert“, sagt Studienleiter Benedikt Till. Außerdem würden viele Menschen die Anzahl an Ärzten, Polizisten oder Anwälten überschätzen, da diese Berufsgruppen in vielen Serien präsent sind. „Auch die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Verbrechens zu werden, wird überschätzt“, meint Till.
Fazit der Forscher: Fernsehkonsum ändert nicht nur Werte und Ansichten, sondern auch Wissen. So entstehen Alltagsmythen wie jener der Todesstrafe – und auch Vorurteile und falsche Informationen werden durch fiktionale Serien vermittelt.
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