Weltlinkshändertag: Besser mit der Linken

Weltlinkshändertag: Besser mit der Linken
In Österreich hantieren zehn von hundert Menschen nicht mit rechts. Noch immer werden ihre Fertigkeiten falsch eingeschätzt.
Von Uwe Mauch

Matteo wird später einmal ganz zufrieden sein: Zuerst mit der aufmerksamen Lehrerin in seiner Volksschule, die bemerkt hatte, dass der Zehnjährige mit dem Schreiben arge Probleme hat, dann mit seinen Eltern, die mit ihm gestern vom Waldviertel extra nach Wien-Währing gefahren sind. Und am Ende wohl auch mit Andrea Schwarz, die seit 15 Jahren Kindern, die mit ihrer linken Hand mehr anzufangen wissen als mit der Rechten, hilfreich zur Seite steht.

Andrea Schwarz kennt Matteos Probleme nicht nur aufgrund ihrer Ausbildung: „Als Tochter einer umgeschulten Linkshänderin war ich mit der Problematik linkshändiger Menschen von Anfang an konfrontiert.“

Das Bewusstsein für Linkshänder, konstatiert die Expertin, sei seit ihrer Kindheit zwar gewachsen. „Dennoch bin ich sehr froh, dass am 13. August Weltlinkshändertag ist. Noch immer gibt es ausreichend Kinder in Österreich, die an sich Linkshänder sind, die aber durch automatisches Nachahmung und Anpassung nur mehr mit rechts schreiben.“

Mit einem speziellen Test stellt die erfahrene Beraterin schnell fest, dass der Bub aus dem Waldviertel besser mit der linken Hand schreiben sollte. Seine Perspektive ist gut: „Wenn er täglich eine Viertelstunde übt, kann er im neuen Jahr mit links schreiben.“

Wichtig ist dafür eine entspannte Schreibhaltung. Die kann der Schüler durch einen Trick erreichen. Die Beraterin: „Wenn er das Blatt oder das Heft nach rechts dreht, liegt seine Hand gut unter der Zeile und kommt nicht mit der Tinte in Berührung, zudem kann er auch die Buchstaben, die er aufs Papier bringt, besser sehen.“

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