Tipps fürs Christkind: Wie man Kinder zu Weihnachten richtig beschenkt

Ein Kind mit Weihnachtsmütze umarmt ein Geschenk vor einem festlich geschmückten Weihnachtsbaum.
Kinder haben oft ganz genaue Vorstellungen davon, was unterm Christbaum liegen soll. Wie man als Elternteil die richtigen Präsente macht – und mit großzügigen Verwandten umgeht.

"Was wünschst du dir dieses Jahr eigentlich vom Christkind?" – in vielen Familien sorgt diese Frage derzeit wieder für lebhafte Diskussionen. Ob ein Arztkoffer, die neueste Barbie, ein Lego-Piratenschiff oder ein neues Computerspiel: "Viele Kinder hegen ihren Herzenswunsch schon Monate vor Weihnachten", erklärt die deutsche Psychologin Svenja Lüthge.

Sie rät Eltern deshalb, das Kind und seine Interessen das ganze Jahr über aufmerksam zu beobachten – "und im Gespräch zu bleiben".

Erwartungen abklären

Zum endgültigen Sammeln der Wünsche bieten sich – je nach Alter des Kindes – kleine Rituale an: ein Brief oder eine Zeichnung fürs Christkind, eine Wunschbox oder das gemeinsame Durchblättern eines Spielwarenprospekts. Je nach Länge der Wunschliste kann es für Mütter und Väter eine echte Herausforderung sein, die wichtigsten Herzenswünsche des Nachwuchses herauszufiltern.

Wichtig sei, mit dem Kind zu besprechen, dass die Wunschliste kein Bestellschein ist und nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Das wirkt unrealistischen Erwartungen entgegen und beugt Frust vor. "Egal wie alt das Kind ist: Der Herzenswunsch sollte, wenn möglich, unterm Weihnachtsbaum liegen, damit es am Ende keine Enttäuschung gibt", betont Lüthge.

Nicht immer lassen sich die vom Kind geäußerten Wünsche vollständig erfüllen. Manche Dinge sind zu teuer, andere – wie beispielsweise ein Haustier – aus praktischen Gründen nicht realisierbar. Lüthge rät, einen Blick hinter den Wunsch zu werfen, "um das eigentliche Bedürfnis zu erkennen". 

So wird sich der Wunsch nach einem eigenen Pony in der Realität in vielen Fällen nicht umsetzen lassen, der Kontakt mit Tieren über Reitstunden oder ein Ausflug zum Reiterhof möglicherweise aber schon. Ist das gewünschte Smartphone oder Elektronik-Gadget zu teuer, kann stattdessen ein gebrauchtes oder ein alternatives Modell eine gute Lösung sein.

Großes für die Kleinen

Eine Faustregel zur Anzahl der Geschenke: "Bei Kleinkindern sollten wirklich nur ganz wenige Päckchen unterm Baum liegen, bei Volksschulkindern dürfen es auch mehrere kleine Geschenke sein, die zum Beispiel auch Kleidung oder etwas zum Zusammenbauen beinhalten dürfen. Ab dem Teenageralter liegt wieder weniger am Gabentisch, dafür sind die Geschenke dann meist hochpreisiger", sagt die Psychologin.

Ein Zuviel an Geschenken kann vor allem für kleinere Kinder überfordernd sein. "Die Kleinen reißen oft alle Pakete wahllos auf und brechen dann irgendwann unterm Weihnachtsbaum in Tränen aus, weil sie gar nicht wissen, womit sie zuerst spielen sollen", erklärt Lüthge.

Geschenkeflut vorbeugen

Um die Geschenkeflut seitens der Verwandtschaft einzudämmen, rät die Expertin zu offenen Gesprächen. "Sprechen Sie mit der erweiterten Familie darüber, wer was beisteuern kann und möchte – nicht nur materiell, sondern vielleicht auch in Form eines Gutscheins für gemeinsame Zeit."

Lüthge empfiehlt ganz grundsätzlich, den immateriellen Wert von Weihnachten nicht zu vergessen. "Wenn man als Erwachsener an die eigenen Weihnachtsfeste in der Kindheit zurückdenkt, bleibt vielleicht das eine oder andere Geschenk in Erinnerung – noch viel wichtiger sind aber die freudigen Momente, die man mit lieben Menschen geteilt und gemeinsam gefeiert hat."

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