In der Weihnachtsbäckerei: Wie gesunde Kekse gelingen

Mutter und Tochter bereiten Teig in der Küche zu.
Kurz vor den Feiertagen läuft die Keksproduktion in vielen Haushalten noch einmal auf Hochtouren. Wie gschmackige und gleichsam gesunde Kreationen gelingen.

Mit den Händen den Teig bearbeiten, Zimt, Vanille und Zitronenschale riechen, die noch warmen Kipferl, Sterne und Lebkuchenmänner schnabulieren: Backen ist für Klein und Groß ein sinnliches Erlebnis.

Viele Eltern legen beim Keksebacken mit dem Nachwuchs Wert auf möglichst gesunde Zutaten. "Gesundheit und Genuss schließen sich glücklicherweise nicht aus", weiß Bettina Ganglberger, Pädagogin, Autorin des Buches "Gesund Naschen" und Foodbloggerin.

Natürlich und vollwertig

"Wenn es in die gesunde Richtung gehen soll, stehen Natürlichkeit und Vollwertigkeit der Zutaten im Fokus", sagt die gebürtige Oberösterreicherin, die inzwischen in Graz lebt und dort Workshops anbietet. Bei Backwerk aus dem Supermarkt sei die abgedruckte Zutatenliste oft lang, viele Ingredienzen rätselhaft oder unbekannt. Laut Ganglberger ein Indiz dafür, dass bei der Herstellung die Gesundheit aus dem Fokus gerückt wurde. "Im besten Fall kauft, verarbeitet und konsumiert man nur Nahrungsmittel, die man wirklich kennt."

Besonders viel Spielraum gibt es bei der Süße: "Am besten man verzichtet ganz auf raffinierten Zucker und holt sich natürliche Süße aus Honig, überreifen Bananen, Apfel- oder Birnenmus, gedörrten Marillen, Feigen oder Zwetschken." Auch Datteln, Kokosraspeln, Goji- und Heidelbeeren, Agavendicksaft oder Chia-Samen sorgen für guten Geschmack. Ganglberger rät aber, regionalen Zutaten Vorrang zu geben. 

Je mehr Rohzutaten, zum Beispiel auch verschiedene Nussmuse, man verwendet, desto kniffliger wird das Perfektionieren der Konsistenz. "Wenn man nicht klassisch mit Mehl, Fett und Eiern arbeitet, kann das anfangs ein wenig herausfordernd sein, aber mit ein bisschen Übung gelingt auch das", beruhigt Expertin Ganglberger.

Aus alt mach neu

Die allermeisten – anfangs vielleicht – unkonventionellen Zutaten lassen sich gut mit einem Stabmixer zerkleinern. "Ein Hochleistungsmixer ist nicht zwingend nötig. Die Hände sind im Grunde ohnehin das beste Werkzeug."

Adaptieren lässt sich auch die Mehlsorte: Vollkornmehl gilt als besonders gesund – egal, ob es aus Dinkel, Roggen oder Weizen hergestellt wird. Es ist reich an Ballaststoffen, Mineralien und B-Vitaminen. "Die enthaltenen Ballaststoffe sorgen dafür, dass wir uns länger satt fühlen."

So lässt sich auch Keks-Klassikern wie Vanillekipferl ein gesunder Kick verpassen, neue Rezeptideen entstehen: Ganglbergers "Weihnachtliches Nutella" kommt ganz ohne raffinierten Zucker aus – und verführt geschmacklich wie ein echter Lebkuchen.

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