Schüler geben der Schule einen "Dreier"

Schule - das ist top, das ist Flop
Laut einer Umfrage unter Schülern sind Englisch und Mathe die sinnvollsten Fächer.

Schule ist sinnlos? Von wegen! Die österreichischen Schüler halten vieles, was sie in der Schule lernen, wichtig fürs Leben. Allen voran Englisch und Mathematik. Die Fremdsprache halten mehr als 70 Prozent der jungen Menschen als wesentlich, selbst das Angstfach Mathematik halten mehr als die Hälfte für essentiell. Für eher verzichtbar halten die Schüler dagegen Bildnerische Erziehung, Chemie und Musik (siehe Tabellen unten).

Für die vom Nachhilfeinstitut Lernquadrat beauftragte Studie wurden i mehr als 500 Schüler zwischen elf und 19 Jahren schriftlich befragt.

Schüler geben der Schule einen "Dreier"

Schüler geben der Schule einen "Dreier"

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Schüler geben der Schule einen "Dreier"

Schüler geben der Schule einen "Dreier"

Bulimie-Lernen

Gelernt wird meist kurzfristig und oberflächlich, hauptsächlich um eine gute Note zu bekommen und nicht durchzufallen. Besonders erschreckend: Beinahe die Hälfte der Befragten vergisst den Lernstoff häufig gleich nach der Prüfung, jeder Fünfte praktisch immer. „Diese Ergebnisse sollten zu denken geben“, betont Konrad Zimmermann, LernQuadrat-Gründer und Geschäftsführer, der noch viel Potenzial für eine nachhaltigere Gestaltung des Schul- und Lerngeschehens sieht. Dementsprechend kommt die Schule in der Benotung durch die Schüler gerade mal auf ein 2-3, das Schulsystem insgesamt wird sogar nur mit ‚Befriedigend‘ bewertet.

Viele Prüfungen

Durchschnittlich 57 Mal pro Schuljahr und damit fast an jedem dritten Schultag werden die Leistungen von Österreichs Schülerinnen und Schülern nach deren eigenen Angaben überprüft. 15- bis 19-Jährige kommen dabei fast doppelt so oft dran wie die 11- bis 14-Jährigen, schlechte Schüler werden öfter geprüft als gute. „Da bleibt kaum Zeit für nachhaltiges Lernen“, fürchtet Zimmermann. Für eine Schularbeit wird laut LernQuadrat-Umfrage durchschnittlich 5 Tage lang gelernt, für Tests und Referate beträgt die Vorbereitungszeit 4 Tage. Stundenwiederholungen werden hingegen eher auf die leichte Schulter genommen: Die Meisten lernen einen Tag davor, ältere und bessere Schüler oftmals gar nicht.

Motiviert

Wie lange und wie ausführlich gelernt wird, hängt in erster Linie von der verfügbaren Zeit ab und damit auch von der Anzahl der gleichzeitig stattfindenden Leistungsüberprüfungen. Vom Interesse am Lerninhalt lässt sich weniger als ein Drittel leiten. Und den jüngeren Schülern geht es in den allermeisten Fällen einfach darum, gute Noten zu bekommen und nicht negativ beurteilt zu werden. Druck machen sich die Schüler primär selbst (43,3 Prozent), während nur 27,2 Prozent der Befragten von Seiten der Eltern Druck empfinden. Bleibt der Schulerfolg aus, fürchtet dennoch rund ein Drittel der Schüler Konsequenzen durch die Eltern.

61 Prozent der Jugendlichen wünschen sich zusätzliche Themen im Unterricht. Häufiger auf dem Lehrplan sollte nach den Wünschen der Schüler vor allem Politik stehen, aber auch eine Art „Alltagskunde“ für das Erwachsenenleben: vom Steuerausgleich über den Autokauf bis zum Versicherungsabschluss.

Schüler geben der Schule einen "Dreier"

Mittelmaß

Schließlich bat LernQuadrat die Schüler, selbst Noten für die Schule zu vergeben. Am schlechtesten schnitt dabei das österreichische Schulsystem insgesamt ab (3,00), Unzufriedenheit herrscht auch mit dem Benotungsschema (2,83) und der Einteilung der Prüfungstermine (2,91). Lehrinhalte und Lehrkräfte sowie die Räumlichkeiten der Schule kommen in der Zeugnisverteilung etwas besser weg.

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