Videospiele stellen Drogen oft positiv dar

Videospiele stellen Drogen oft positiv dar
Untersuchung der beliebtesten Konsolenspiele: In mehr als jedem zweiten Actionspiel kommen Drogen vor - häufig verbunden mit sehr positiven Eigenschaften.

Drogen werden in Videospielen oft sehr positiv und unrealistisch dargestellt. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der US-amerikanischen Organisation Archstone, die Bewusstsein im Umgang mit Drogen schaffen will und in Palm Beach in Florida ein Zentrum für drogenabhängige Menschen betreibt. Sie untersuchte die 100 beliebtesten Spiele pro Konsole. Drogen kommen demnach in mehr als der Hälfte der Action-Spiele und zu 22 Prozent der Rollenspiele vor. Oft werden sie mit unwahrscheinlichen Positiveffekten in in Zusammenhang gebracht, wie zum Beispiel dem Auffüllen von Lebenspunkten oder zusätzlicher Stärke im Spiel.

Drogen-Kombinationen

Die Spieler werden oft auch angeregt, Drogen zu kombinieren um so positive Effekte zu erzielen. Der Bericht stellte fest, dass am häufigsten anregende, bewusstseinsstimulierende Drogen kombiniert werden, um wach zu bleiben und Energie zu gewinnen. Häufige Beispiele sind Kokain, Crack-Kokain und Meth. In fast einem Viertel der Spiele, die betrachtet wurden, kommt mehr als ein solches Stimulans vor. In der Realität sind diese Substanzen extrem süchtig machend.

Reale Namen verwendet

61 Prozent der Games, in denen Rauschmittel eine Rolle spielen, nutzen dabei reale Namen wie Kokain, Marihuana oder Heroin. Die britische Organisation appelliert deshalb an Eltern, im Auge zu behalten, was ihre Kinder spielen und was sie daraus vermeintlich lernen können.

Auch realistische Darstellungen

Drogenkonsum führt in 40 Prozent der untersuchten Spiele aber auch dazu, dass der Nutzer in irgendeiner Form die Orientierung verliert, heißt es bei Archstone. Manche Games würden sehr wohl versuchen, die Auswirkung des Drogenkonsumens realistisch darzustellen. Auch die Studienautoren verlangen nicht, dass Drogen aus Games gänzlich verschwinden.

Sie betonen allerdings, dass Spiele mit starkem Drogenbezug meist nur für Erwachsene gedacht sind und auch auf der Verpackung entsprechende Altersfreigaben und Warnhinweise stehen. "Es kommt auf die Eltern an und was ihre Kinder spielen", sagt Logan Freedman von Archstone in einem Interview mit der BBC.

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