Urlauber kehren immer öfter mit Dengue-Fieber zurück

Laut Experten gibt es aber keine Hinweise für eine Etablierung des Virus in Europa.

Zu einem deutlichen Anstieg der nach Österreich importierten Dengue-Fieber-Fälle ist es vergangenes Jahr gekommen. Es wurden 74 Erkrankungen registriert. Sonst waren es in den vorangegangenen Jahren zumeist um die 40 gewesen. Das berichten die Spezialisten des Departments für Virologie der MedUni Wien in ihren neuesten Virusepidemiologischen Informationen.

Stephan Aberle und Departmentleiter Franz X. Heinz: „Das durch Stechmücken übertragene Denguevirus (ein naher Verwandter des FSME-Virus, Anm.) kommt in tropischen und subtropischen Regionen der Welt vor und verursacht jährlich 50 bis 100 Millionen Infektionen.“ Der Großteil dieser Infektionen verläuft asymptomatisch oder als relativ milde, fieberhafte Erkrankung. Allerdings nehmen ca. 500.000 Infektionen jährlich einen schweren Verlauf, von denen mehr als 20.000 zum Tod führen.

Es gibt gegen das Dengue-Fieber weder eine Impfung noch eine ursächlich wirkende Behandlung. Die Experten: „In Österreich registrieren wir jährlich etwa 30 bis 100 Denguevirus-Infektionen bei Rückkehrern aus Endemiegebieten. Derzeit gibt es keine Hinweise, dass die Voraussetzungen für eine anhaltende Etablierung des Virus in Europa gegeben sind.“

In Österreich und in Deutschland wurde vergangenes Jahr ein deutlicher Anstieg von importierten Dengue-Fieber-Fällen registriert. Die Experten: „Insgesamt waren es (in Österreich, Anm.) 74 Fälle. Auch in Deutschland wurde 2012 mit 567 importierten Dengue-Fällen ein Anstieg (von 288 im Jahr zuvor, Anm.) beobachtet.“

Tropenreisen

Die jahreszeitliche Verteilung der nach Österreich importierten Fälle zeigt eine Häufung im Frühjahr und im Spätsommer. Das entspricht der Saison für Reisen in tropische Regionen. Die meisten Betroffenen infizieren sich in Südostasien (z.B. Thailand), Indien, Sri Lanka, Bali, Brasilien auf den Philippinen, Malediven und in der Karibik.

Einen Sonderfall stellt derzeit die portugiesische Insel Madeira dar. Dort ist es im Herbst 2012 zu einem Ausbruch gekommen. Todesfälle gab es bisher keine. Aufgrund des Rückgangs der Erkrankungsfälle in den letzten Wochen und wegen der Wintermonate rechnet man mit einem Abflauen der Epidemie.

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