Kunststücke für Hunde: So geht Trickdogging

Nicht alle Übungen sind zur Nachahmung empfohlen.
Das Training fördert die Konzentration, stärkt die Mensch-Tier-Beziehung und macht Spaß.

Der witzige Jack Russell, der mit seiner Trainerin über die Springschnur springt. Der süße Malteser, der sich mit einer Doppelrolle in die Hundedecke wickelt. Der gewiefte Border Collie, der die Stiegen im temporeichen Rückwärtslauf nimmt. Die eifrige Promenadenmischung, die beim Sockenanziehen hilft: Nicht alles, was vierbeinige Laiendarsteller im Internet zeigen, ist zur Nachahmung empfohlen. Doch viele Kunststücke, die im www unter dem Stichwort " Trickdogging" aufploppen, sind eine wunderbare Freizeitbeschäftigung.

",Trickdogging‘ ist ein Kunstfachausdruck für alle Arten von Hundetricks. Die Sache an sich kann aber aus mehreren Gründen sinnvoll sein – und Freude machen, sie wird nie langweilig", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, was die Faszination ausmacht und wer davon profitiert.

Auch mit Wehwehchen und Handicap

Trickdogging funktioniert mit jedem Hund – wenn die Kunststücke an Größe, Charakter und Begabung des Tieres angepasst sind. Selbst Patienten mit kleinen Wehwehchen können mitmachen; so wie Besitzer mit Handicap. Das Training erfolgt daheim. Und zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit. "Das Einstudieren des ersten Tricks ist noch mühsam, dann geht es aber meist schnell", sagt Reitl. Jede Lektion fördert die Konzentrationsfähigkeit, jeder Erfolg spornt an.

Positive Verstärkung

"Beim Trickdogging gibt es nur positive Verstärkung", betont die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Richtiges Verhalten wird belohnt. Ein Leckerli, Zuspruch oder Streicheleinheiten bestätigen den Hund. Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert. Ein Knackfrosch hilft beim Anzeigen der richtigen Reaktion, eine Stab beim Präzisieren der Übung. Gelingt das Kunststück, kann ein Beweisfilm im Internet hochgeladen werden. Reitl: "Das ist wie bei einem Wettbewerb. Der Vergleich motiviert." Manche Stars schaffen es tatsächlich bis zum Profi-Schauspieler oder werden gerne als Fotomodel gebucht.

Auch beim Tierarzt hilfreich

"Man kann viele Tricks für den Tierarzt trainieren", betont der Zoodoc. Ruhighalte-Übungen oder auf die Seite legen helfen in der Praxis bei der Untersuchung, Ohrenspitzen erleichtert den Blick in die Lauscher, Maulöffnen den Zahncheck. KURIER-Tiercoach Reitl: "Trickdogging soll immer beiden im Team Spaß machen. Dann stärkt es auch besonders die Mensch-Tier-Beziehung."

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