Tanzende Tiere: Wie sich Affen zu Dancing-Stars machen

Ein Gibbon hält sich im Regenwald an einem Ast fest.
Gibbon-Weibchen bewegen sich rhythmisch vor Publikum. Sie sind nicht die einzigen Tiere mit choreografischem Verhalten.

Gibbon-Damen sind Dancing-Stars. Passt die Situation, präsentieren die kleinen Menschenaffen dem geneigten Publikum ihren Rücken und beginnen, Rumpf und Extremitäten zu bewegen. Durch gelegentlichen Schulterblick vergewissern sich die Weibchen, ob sie die Aufmerksamkeit potenzieller Sexualpartner erregen, Zoobesucher unterhalten oder Pflegern Futter entlocken können.

„Ich beschäftige mich seit acht Jahren mit der Kommunikation von Schopfgibbons. Dabei ist mir bald die Abfolge der zuckenden Bewegungen aufgefallen“, erzählt Kai R. Caspar. Der Zoologe an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sammelte also Videomaterial aus aller Welt; aus den Regenwäldern Asiens, wo die sieben Schopfgibbon-Arten kurz vor dem Aussterben stehen, und aus verschiedenen Zoos. 

Nun hat er die Daten in einer Studie – erschienen in der Fachzeitschrift Primates – ausgewertet. Und kommt zu dem Schluss: „Nur geschlechtsreife Weibchen tanzen. Sie tun das in Auf-Ab- oder Links-Rechts-Bewegungen, sitzend oder stehend, sie folgen einem klaren Rhythmus und verfolgen ein Ziel.“ Je nach Individuum sind die Mooves simpler oder komplexer.

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