Wie Tumore bei Haustieren behandelt werden

Gutartige Geschwüre lassen sich meist operativ entfernen.
Die Therapie von Haustieren, die an einem bösartigen Tumor leiden, ist meist aufwendig.

Robby ist nicht mehr der Jüngste. Vor kurzem entdeckte seine Besitzerin eine Beule unter dem buschigen Schwanzfell des Mischlingshundes. Der Knoten wuchs rasch, der Tierarzt punktierte schließlich das Geschwür und riet zur Operation.

"Prinzipiell ist bei Haustieren alles möglich. Sie können wie Menschen an gut- und bösartigen Tumoren erkranken – vom Brustkrebs bei der alten Katze bis zum Milztumor, der sich bei bestimmten Hunderassen häuft", sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt die verschiedenen Leidensarten und wie sie behandelt werden können.

Gutartige Tumore

Die Umfangvermehrungen entstehen durch Zellvermehrung oder entzündliche Schwellungen. Gutartige Formen wachsen meist langsam, bleiben lokal begrenzt und bilden keine Metastasen. "Eine Operation hat gute Prognosen. Wenn der Tumor weg ist, geht es dem Patient in der Regel wieder gut", sagt Zoodoc Reitl.

In manchen Fällen können jedoch auch gutartige Geschwulste Haustieren schwer zu schaffen machen. Eine extrem große Gewebsvermehrung kann lebensbedrohlich sein; wenn z.B. einem zehn Kilo leichten Vierbeiner zwei Kilo Fettgewebe weggeschnitten werden müssen. An gefährlichen Stellen, die einen chirurgischen Eingriff verunmöglichen, können selbst kleine Gewächse zum Tod führen; wenn der Tumor z.B. die Luftwege blockiert. "Beratende Gespräche mit dem Onkologen helfen, die richtige Behandlung zu finden", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.

Bösartige Tumore

Die Einschätzung des Facharztes ist erst recht gefragt, wenn das Haustier an einem bösartigen Tumor leidet. Das Krebsgeschwür dringt ins umliegende Gewebe, die Zellen wandern über die Blutbahn oder das Lymphsystem in andere Körperregionen und verursachen dort Satelliten-Tumore. Blutbild, Screening mittels Ultraschall, Lungenröntgen bis hin zur Knochenmarkbiopsie zählen zu den Voruntersuchungen. Erst mit diesen Befunden kann die Prognose abgeschätzt werden, erst mit den Ergebnissen lässt sich eine individuelle Therapie – Chemotherapie, Bestrahlung, Operation – planen. "Die Behandlung ist meist aufwendig", schließt Reitl. Ziel der onkologischen Maßnahmen ist jedenfalls die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten. Oft verlängert sie das Dasein, hin und wieder gelingt die Heilung.

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