Tiercoach: Wie Kaninchen in Außenhaltung den Winter gesund überstehen
Kaninchen schätzen Temperaturen um die 20C. Im Winter verkriechen sich die Wildtiere in die Tiefen ihres unterirdischen Baus. Unter der gefrorenen Erde harren sie aneinander gekuschelt bei rund 4C aus. Ihr dichtes Winterfell schützt sie bei Ausflügen.
Auch Haustiere können die kalte Jahreszeit im Freigehege gesund überstehen; entsprechende Bedingungen vorausgesetzt. KURIER-Tiercoach Katharina Reitl erklärt, was bei der Überwinterung der Hasenartigen draußen zu berücksichtigen ist.
Gut isoliert
„Wichtig ist, dass sich Besitzer früh genug für die Außenhaltung entscheiden“, sagt Zoodoc Reitl. Die Vierbeiner müssen sich ab dem Spätsommer an die fallenden Temperaturen und die raue Witterung gewöhnen. Nur so wächst ein dichtes Haarkleid. Zusätzlich muss die Unterkunft vor Wind und Wetter geschützt und gut isoliert werden.
„Der Stall muss rundherum mit Styropor gedämmt, das Häuschen mit Stroh umgeben sein“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Mindestens zwei Tiere, die sich gegenseitig wärmen können, sollen darin genug Platz finden; Einzelhaltung ist prinzipiell verboten.
Futter und Trinkwasser bereit stellen
Auch die Versorgung muss der Jahreszeit angepasst werden. Kraftfutter, wie etwas Getreide, gleicht den gesteigerten Kalorienbedarf aus. Trinkwasser muss auch bei Minusgraden zur Verfügung stehen. In der Schüssel kann ein PVC-freies Bällchen die Flüssigkeit am Frieren hindern. In Nippeltränken verstopft Eis schnell das dünne Metallröhrchen. Auch Grünzeug im Napf kann frieren und Magen-Darm-Probleme verursachen. Kleine Futterrationen beugen vor.
Sorgfältiger Gesundheitscheck
„Die Fellknäuel müssen in den vier kalten Monaten bewusster kontrolliert werden“, sagt der KURIER-Tiercoach. Das Winterfell kaschiert Gewichtsverlust, auch Verletzungen sind nicht sofort sichtbar. Außerdem hoppeln Kaninchen in der Kälte nicht so ausgelassen herum, die Ursache gehört immer wieder überprüft. „Eventuell sollte man ein Licht beim Stall montieren – nicht für die Tiere, sondern für den Besitzer“, sagt Reitl. Die Pflege bei Finsternis gestaltet sich schwierig.
Grundbedürfnisse befriedigt
„Grundsätzlich entspricht die Außenhaltung eher der Natur der Kaninchen als die Wohnungshaltung“, hält Reitl fest. Die frische Luft tut den sensiblen Atemwegen der Tiere gut, die Grundbedürfnisse nach genügend Auslauf sowie zu graben, lassen sich im Garten befriedigen. Der Besitzer profitiert ebenfalls: Mist und Geruch bleiben draußen.
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