Wenn Haustiere das Futter verweigern

Futterverweigerung ist in den meisten Fällen anerzogen.
Legen Katze oder Hund einen Fasttag ein, ist das kein Grund zur Sorge. Manches Fressverhalten kann aber zum Problem werden.

Von einem Tag auf den anderen schmeckt der Lachs nicht mehr. Gegen jede Gewohnheit vertrocknet Markenfutter im Napf. Auf einmal bleiben die geliebten Karottenspalten unbeachtet. Ob Katze, Hund oder Kaninchen – auch bei Haustieren gibt es Futterverweigerer. KURIER-Tiercoach Katharina Reitl kennt die Ursachen und erklärt, wie die heiklen Fresser wieder Hunger bekommen.

Keine Panik

Futterverweigerung ist bei Katzen ein großes Thema. Auch Kaninchen entwickeln häufig Eigenheiten bei der Nahrungsaufnahme. Bei Hunden streiken am ehesten kleine Rassen. "Legen Hund oder Katze einen Fasttag ein, muss man nicht in Panik ausbrechen", beruhigt Reitl. Steht Appetitlosigkeit allerdings auf der Tagesordnung, müssen medizinische Ursachen abgeklärt werden. Hunde und Katzen laborieren eventuell an Verdauungsproblemen. Auch Schmerzen im Bewegungsapparat und Entzündungen schlagen sich auf den Magen. Kleintieren wollen oft wegen Zahnerkrankungen nichts beißen, Kaninchen müssen sofort zum Tierarzt. Sind die Patienten wieder gesund, nehmen sie meist ihre üblichen Fressgewohnheiten auf.

Anerzogenes Fressverhalten

Anders verhält es sich mit wählerischen Feinschmeckern. "Es gibt Haustiere, die wollen jeden Tag etwas anderes", weiß der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Die Intelligenzbestien lernen schnell, wie sie sich verwöhnen lassen können. Sie rümpfen die Nase, und der Besitzer füllt die Schüssel mit einer neuen Köstlichkeit. Futterverweigerung ist großteils anerzogen.

Das kapriziöse Fressverhalten kann zum Problem werden: Entwickelt das Haustier eine Allergie, funktioniert die Ausschlussdiät nicht. Oft hat sich der Patient bereits durch das ganze Sortiment gefressen – von Dorsch bis Känguru. "Die Besitzer sollten nicht alles anbieten, was es auf dem Markt gibt", rät Reitl vorbeugend. Das Verdauungssystem darf nicht überstrapaziert werden.

Appetit verdorben

"Manche Tiere verknüpfen ein Unwohlsein mit dem Futter, obwohl es keinen direkten Zusammenhang gibt", kennt der KURIER-Tiercoach ein weiters Phänomen. Hat sich die Katze einmal an einer aufgewärmten Kost verbrannt, wird sie den Geschmack nicht wollen. Hat ein lautes Geräusch den Hund beim Fressen erschreckt, wird der Angsthase die Speise nicht mehr anrühren. Die Lösung ist einfach, das Produkt kommt nicht länger auf die Einkaufsliste, für diese Futterverweigerer gibt es genügend Alternativen.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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