Tiercoach: So gelingt das Maulkorbtraining

Der Maulkorb passt, wenn der Hund hecheln kann.
Hunde gewöhnen sich schrittweise und mit Belohnung an das Modell. Das muss gut passen.

Im November vorigen Jahres beschloss der Wiener Landtag die generelle Maulkorbpflicht für Listenhunde. Schon zuvor galt in der Bundeshauptstadt, dass Hunde aller Art zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln an der Leine und mit Maulkorb geführt werden müssen. Jetzt hat auch der niederösterreichische Landtag das Hundehaltegesetz verschärft; Details zur generellen Maulkorb- und Leinenpflicht für Vierbeiner an öffentlichen Plätzen – vom Park bis zum Gasthaus – werden gerade nachverhandelt.

Ab dem Welpenalter

„Egal, wie man zur Maulkorbpflicht steht, Maulkorbtraining sollte für jeden Hund selbstverständlich sein“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie die Übung schon ab dem Welpenalter gelingt, warum sie wichtig ist und welches Modell richtig sitzt.

Schutz

„Natürlich schränkt ein Maulkorb den Hund ein. In bestimmten Situationen ist das aber sinnvoll“, sagt Reitl. Verfressene Vierbeiner, die beim Gassi gehen alles aufsaugen, bewahrt der Maulkorb vor einem verdorbenen Magen oder einer Vergiftung. Hunde mit Aggressionspotenzial gegenüber Artgenossen spazieren mit Maulkorb ohne Verletzungsgefahr an anderen Vierbeinern vorbei. Schließlich schützt der Beißkorb den Veterinärmediziner vor der unerwünschten Reaktion eines Patienten.

Schrittweise Gewöhnung

„Wichtig ist, dass der Hund schrittweise an den Maulkorb gewöhnt wird“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Je früher das Training beginnt, desto eher ist es erfolgreich: Ein Leckerli im Maulkorb verleitet schon den Welpen, die Schnauze freiwillig in den Korb zu stecken. Erst wenn das problemlos funktioniert, wird der Riemen geschlossen. Zu guter Letzt klappt es ohne Belohnung. Hunde lassen sich auch mit Clickertraining konditionieren.

Modell muss passen

„Das Modell muss groß genug sein, dass der Hund hecheln kann“, betont Reitl. Schlauch bzw. Schlaufen eignen sich daher nur für den kurzen Einsatz. Ob der Maulkorb aus weichem Leder, unverwüstlichem Metall oder flexiblem, pflegeleichtem Kunststoff sein soll, ist Geschmackssache. Ausschlaggebend für die Anschaffung ist die Passform: Der Riemen muss satt auf der Schnauze aufliegen, er darf weder die Augen verdecken noch auf die Nasenlöcher drücken. Anprobe ist Pflicht. Der KURIER-Tiercoach schließt: „Die Wahl des Maulkorbmodells hängt nicht zuletzt vom Verwendungszweck ab.“

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

Kommentare