Wie Nachbarn mit Katzen auskommen
Fremde Katzen im eigenen Garten, die eigene Katze im fremden Zuhause: KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn, gibt Lesern Rat.
Ich habe Katzen sehr gerne und verwöhne Gastkatzen mit Leckerlis. Ich will aber nicht, dass sie im Gartenpavillon markieren. Womit kann man Katzen fernhalten?
Markieren ist ein sehr lästiges Problem, da die Ursache meist unklar ist. In Ihrem Fall könnte es sein, weil sich die Reviere der unterschiedlichen Katzen in Ihrem Garten überlappen, da alle von Ihren Zuwendungen profitieren wollen. Katzen mögen markant riechende Pflanzen wie die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze (Plectranthus ornatus), Zitronengras und Pfefferminze nicht. Auch Ultraschallgeräte funktionieren meist gut. Manchmal kann man auch mit Pflanzen, die für Katzen wohlriechend sind, das Markieren verhindern – denn Katzen pissen nicht an Orte, an denen sie sich wohlfühlen. Pflanzen hierfür wären z.B. Katzenminze und Baldrian. Darüber hinaus gibt es im Fachhandel und bei Tierärzten Glückspheromone in Sprayform, womit Gegenstände eingesprüht werden können.
Vor zwei Jahren haben wir zwei Katzen bekommen: Dimanche, ein Weibchen aus Bulgarien und Robin, einen Streuner aus dem Ausland. Ein halbes Jahr später waren beide gut kontaktierbar und verträglich. Plötzlich begannen sich unsere Katzen zu entfremden, und Dimanche kam seltener nach Hause. Jetzt wissen wir, dass sie zwei Häuser weiter von einer Familie gefüttert und gehütet wird. Unsere Bitte, das zu unterlassen, wurde abgeschmettert. Robin ist nun Dimanche gegenüber sehr ambivalent, auch sie hat sich stark verändert. Was können wir tun?
Leider haben Sie hier wegen Ihrer Nachbarn wirklich ein schwieriges Problem. Katzen suchen sich oft ihre "Familie" aus und ziehen auch um – aus uns unersichtlichen Gründen. Für Ihre Katze Dimanche ist die Situation einfach, für Ihren Kater etwas schwieriger, am Schwierigsten ist sie für Sie. Leider können Sie eine Katze mit Freigang nicht an sich binden. Außergerichtlich müssen Sie auf die Vernunft der Nachbarn hoffen. Wenn Sie beweisen können, dass es sich um Ihre Katze handelt (Übergabeurkunde der Organisation, registrierter Mikrochip), wäre die Situation zumindest rechtlich einfach. Was jedenfalls geklärt gehört, ist, wer die Kosten für Arztbesuche sowie für die Pflege von Dimanche übernimmt.
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