So lebte der größte Dinosaurier der Welt

Eine Studie beschreibt den 70-Tonner, der "Patagotitan mayorum" getauft wurde. Ein Rätsel bleibt, weshalb er überhaupt so groß werden konnte.

Es war einmal… ein Bauer, der im Jahr 2012 in Patagonien über ein gigantisches Ding stolperte. Schließlich stellte sich heraus, dass das „Ding“ der Knochen eines riesigen Dinosauriers gewesen war. Es handelt sich dabei um den größten aller bisher gefundenen Saurier. Paläontologen unter der Leitung von José Luis Carballido entdeckten schließlich im Laufe der Zeit insgesamt 200 Fossilien und 60 Zähne. In einer neuen Studie, erschienen in „Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences“, wird der Riesen-Dino, der vor 95 Millionen Jahren lebte, nun genau beschrieben.

Das Bild von einem Riesen

So lebte der größte Dinosaurier der Welt
Außerdem hat der größte bekannte Dinosaurier der Welt endlich einen Namen: Patagotitan mayorum. Rund 70 Tonnen soll er gewogen haben und damit in etwa so viel wie eine volle Boeing 737. Der Dino habe vor rund 100 Millionen Jahren im heutigen Patagonien im Süden Argentiniens gelebt, berichten Forscher. Weltweit Schlagzeilen machte der Riese im Januar 2016, als das New Yorker Naturkundemuseum ihn als größtes aufgebautes Dinosaurier-Skelett der Welt präsentierte - noch ohne wissenschaftlichen Namen. Von der Schwanzspitze bis zur Schnauze maß der gewaltige Pflanzenfresser 37 Meter. Tyronnosaurus Rex wirkt im Vergleich zu „Patagotitan mayorum“ wie ein Zwerg. Patagotitan ernährte sich von Pflanzen, seinen Namen bekam er, weil er in Patagonien gefunden wurde, im Kombination mit dem griechischen Begriff „Titan“, für groß. Sechs Fossilien wurden für die Studie untersucht, er ist um 10 Prozent größer als Argentinosaurus, der bisherige Rekordhalter in Sachen Gigantomanie. Außerdem konnten die Forscher anhand der Funde einen Vergleich mit anderen Dinosauriern machen und so einen Familienstammbaum erstellen. Darin zeigt sich, dass Patagotitan mit Argentinosaurus, Puertasaurus sowie Notocolossus verwandt ist – das sind alles Saurier, die besonders groß geworden sind.

Ideale Lebensbedingungen

Im Fokus steht die Frage, warum diese Art überhaupt so groß werden konnte. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass es ein besonderes Ereignis gegeben haben muss, damit die Landtiere so gigantische Ausmaße annehmen konnten. “Soweit wir wissen, gab es den Riesen Titanosaurus nur in Patagonien“, sagt der Studienautor José Luis Carballido vom „Museum of Palaeontology Egidio Feruglio“ in Argentinien, wo es auch eine eigene Schau zu dem Landtier gibt. Offenbar herrschten dort zu dieser Zeit ideale Lebens- und Wetterbedingungen für die Saurier. Dennoch bleibt weiterhin unklar, weshalb die Tiere so groß werden konnten – eventuell standen zu dieser Zeit spezielle Pflanzen als Nahrungsquelle zur Verfügung. Außerdem könnte P. mayorum auch deshalb so gewachsen sein, um sich vor Attacken möglicher Feinde zu schützen.

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