So können Sie sich gesund lachen
Die Leute lachen und klatschen bereits seit einer halben Stunde, fast pausenlos. Ohne Grund. Und laut. Sie hüpfen durch das Zimmer, brüllen sich gegenseitig an. Schallendes Gelächter füllt den kleinen Raum. Eine surreale Szene, die im ersten Moment an der psychischen Gesundheit der Anwesenden zweifeln lässt. Nina Fuchs, mittendrin, versichert: "Nein, sie haben keine Drogen genommen." Das sei Normalität – beim Lachyoga.
Die Idee
Der Journalist Norman Cousins entwickelte Ende der 1970er-Jahre die dem Lachyoga zugrunde liegende Technik. Er skizzierte die positiven Auswirkungen von Lachen und entwickelte eine "Lachtherapie". Der Inder Madan Kataria verknüpfte die Erkenntnisse von Cousins mit denen des klassischen Yoga: das "Lachyoga" war geboren. 1995 eröffnete Kataria den ersten Lachclub in Indien, heue gibt es Tausende. Das von Kataria formulierte Credo: "Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind – wir sind glücklich, weil wir lachen!"
Dann nehmen die Teilnehmer ein eher ungewöhnliches Getränk zu sich: den Lachshake. Für dieses imaginäre Getränk krümmen sie ihre Finger so, als würden sie ein Glas in der Hand halten und schütten den Inhalt – also Luft – mit einer Trinkbewegung in den Mund. Nach einer kurzen Pause folgt das Herausplatzen eines kurzen Lachstoßes.
Lach dich glücklich
"Das Lachyoga hat sich extrem positiv auf meine Lebensqualität ausgewirkt", sagt etwa Eva. Für sie ist es zum "nicht-operativen Facelift" geworden. Auch der einzige Mann in der Runde, Claus, schätzt die Sitzungen: "Beim ersten Mal war es etwas befremdlich, mittlerweile helfen mir regelmäßige Einheiten jedoch leichter durch den Alltag."
Gehirnübungen
Nach der Trinkpause folgen Spielchen, die in lautem Gebrüll enden, etwa das Posen wie ein Bodybuilder oder das gegenseitige Verstreichen einer unsichtbaren "Lachcreme". Was danach kommt, nennt Nina Fuchs "Gehirnübungen". Heißt: An etwas Schlechtes oder Unangenehmes denken und dabei in brüllendes Gelächter ausbrechen. Nina sagt dann Dinge wie "Wir kriegen einen Strafzettel. Was machen wir dann?", woraufhin die Gruppe in ein unglaublich lautes Geschrei und Gelächter ausbricht. Der Sinn: Das "Weglachen" der negativen Seiten des Alltages.
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