So kämpft YouTube gegen Verschwörungstheoretiker

So kämpft YouTube gegen Verschwörungstheoretiker
Videos, die den Klimawandel oder die Mondlandung leugnen, werden mit Wikipedia-Artikeln verlinkt.

„Ist der Klimawandel real?“ Trotz eindeutiger Studienlage tauchen auf YouTube immer wieder Videos auf, in denen die globale Erwärmung infrage gestellt wird oder Verschwörungstheorien angeheizt werden.

Mit einer neuen Maßnahme will die Videoplattform nun gegen Falschinformationen antreten: Seit einigen Wochen findet man unter Videos, die sich mit dem Klimawandel befassen, sogenannte „Information Panels“ – Hinweisbanner, die einen Textauszug vom Wikipedia-Eintrag zur globalen Erwärmung beinhalten („Vielfache wissenschaftliche Beweise zeigen, dass sich das Klimasystem erwärmt“) und auf diesen verlinken.

Bisher sind die Hinweise nur für Nutzer in den USA sichtbar, nach und nach sollen sie aber auch in andere Länder und auf immer mehr Videos ausgeweitet werden. Laut dem Unternehmen werden die betreffenden Videos nicht nach Personen ausgewählt, sondern mittels eines Algorithmus.

Mondlandung & Impfen

Bereits im März hatte YouTube-CEO Susan Wojcicki auf einer Konferenz angekündigt, Videos, die Verschwörungstheorien nähren, künftig mit Einträgen von Wikipedia und der Encyclopedia Britannica zu kennzeichnen. Dabei gehe es vor allem um historische Ereignisse oder wissenschaftliche Fakten, die eindeutig belegt sind. Klickt man etwa auf einen Clip, der infrage stellt, ob die Menschen je auf dem Mond landeten, erscheint darunter der Link zum Wikipedia-Artikel über die Apollo-Mondlandung 1969. Ähnliches passiert bei Videos zum Bombenattentat von Oklahoma oder zur Masern-Mumps-Röteln-Impfung. Und jetzt eben auch bei Klimawandel-Leugnern.

Laut YouTube sei das Ziel, Nutzern einen einfacheren Zugang zu Hintergrundinformation zu ermöglichen – vor allem bei Themen, die anfällig für Verschwörungstheorien sind. In den kommenden Monaten sollen immer mehr Videos mit den „Information Panels“ versehen werden.

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