Schilddrüsenprobleme: Bei Hunden lässt sich ein Hormonmangel gut ausgleichen

Schilddrüsenprobleme verursachen verschiedene Symptome.
Haustiere, die an einer Unterfunktion leiden, müssen individuell behandelt werden.

Der Hund ist bewegungsfaul und verfressen. Sein Blick ist traurig, das Fell verliert an Glanz, die Haare gehen ihm aus, die Haut wirkt trocken und schuppig, er legt sich häufiger hin zum Ruhen.

"Die Schilddrüse beeinflusst den gesamten Energiehaushalt des Hundes. Produziert das Organ nicht genügend Hormone, leidet der Vierbeiner", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wodurch es zu Problemen mit der Schilddrüse kommen kann und wie sie behandelt werden.

Problem Unterfunktion

"Wenn Hunde an der Schilddrüse erkranken, sind nahezu 100 Prozent von einer Unterfunktion betroffen", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Bei gesunden Hunden produziert die Schaltzentrale unterhalb des Kehlkopfs Hormone, die Knochen aufbauen und Zellen wachsen lassen. Ihre Botenstoffe steuern fast alle wichtigen Funktionen im Körper. Arbeitet das lebensnotwendige Organ nur eingeschränkt, hat das gravierende Folgen für die Gesundheit.

"Die Schilddrüse wird meist durch eine Infektion oder eine Autoimmunerkrankung geschädigt, dann stellt sie zu wenig oder gar kein Thyroxin mehr her", sagt Reitl. Der Tierarzt ist gefragt. Er kontrolliert die sichtbaren Symptome, tastet, ob die Schilddrüse vergrößert ist, und testet das Blut auf das Stoffwechselhormon. Mittels Ultraschall kann er untersuchen, ob ein Tumor vorliegt.

"Eine Schilddrüsen-Unterfunktion ist in der Regel gut behandelbar. Sie verlangt die lebenslange Gabe von Medikamenten", sagt der Zoodoc. Und nach einer regelmäßigen Überprüfung des Hormonprofils. Eine individuelle Therapie ist erforderlich: Nicht alle Hunde leiden gleichermaßen unter dem Hormonmangel, nicht bei allen Patienten ist die Schilddrüse verantwortlich für die typischen Symptome.

Problem Überfunktion

"Ganz selten erkranken Hunde an einer Schilddrüsen-Überfunktion", sagt der KURIER-Tiercoach. Dann können Hyperaktivität und aggressives Verhalten die Folge sein. Der Patient magert ab, obwohl er frisst, was ihm vor die Schnauze kommt. Sein Blutdruck ist hoch. Ursachen für den Thyroxin-Überschuss können ein Tumor sein oder die Überversorgung mit verfüttertem Schilddrüsengewebe beim BARFen, der Biologisch artgerechte Rohfütterung. Reitl: "Damit kann man den Hund theoretisch vergiften. Die Futtermittelhersteller und die Tierbesitzer passen aber bereits besser auf."

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