Rund 400.000 Menschen sind alkoholkrank

Bis zu 800.000 Menschen sind suchtgefährdet, warnen Experten.
Bis zu 800.000 sind alkoholsuchtgefährdet. Die Weihnachtstage sind ein besonderes Problem.

In Österreich sind rund 400.000 Menschen alkoholkrank. Dies teilte der Tiroler Verein BIN am Montag in Innsbruck mit. 800.000 Menschen seien alkoholsuchtgefährdet. Allein in Tirol gehe man von rund 40.000 Alkoholkranken bzw. 80.000 Alkoholsuchtgefährdeten aus. Als besonderes Problem wurden die Weihnachtsfeiertage dargestellt. Insgesamt seien die Zahlen aber rückläufig.

Es gebe zwar Menschen, die den Umgang mit Alkohol beherrschten, merkte Christian Haring, Obmann des Vereins BIN, an. Alkoholkranke fänden sich aber in allen Alters- und Berufsschichten. Dass die Zahl der Alkoholkranken rückläufig sei, liege auch daran, dass schon einiges an Bewusstseinsbildung geschehen sei.
In den letzten Jahren habe sich aber das Trinkverhalten von Frauen an das der Männer angenähert. Außerdem gehe alles hin zum Skandinavischen Trinkmuster. Es werde exzessiv und schnell getrunken, tendenziell am Wochenende.

Hoher Konsum bei Jugendlichen

Ein Problemfall blieben die Jugendlichen. Insgesamt sei der Alkoholkonsum zwar auch hier zurückgegangen. In einer europaweit durchgeführten Studie sei aber deutlich geworden, dass 30 Prozent der Jugendlichen mehrmals im Monat Alkohol konsumierten. Damit lag man im Europa-Vergleich an erster Stelle, so Haring.
Haring sprach auch davon, dass „Alkohol, Weihnachten und Feiertage“ häufig zusammengehörten. „Feiertag heißt feiern“ so der Obmann. Das Problem sei, dass Alkohol häufig einen Bestandteil von Feiertagen und feiern darstelle.

Weiters skizzierte Haring die Möglichkeit eines verbesserten Umgangs mit Alkohol. Es wäre sinnvoll, „nie jemanden zu Alkohol einzuladen“. Eher solle man fragen, was der andere trinken wolle. Dadurch ließe sich der Gruppendynamik entkommen. Jeder könne und solle trinken, was er trinken wolle, fügte der BIN-Obmann hinzu. Der Verein BIN (Beratung, Information, Nachsorge) hilft und berät in Tirol seit 20 Jahren Betroffene und Angehörige bei Abhängigkeitskrankheiten wie etwa Alkohol-, Medikamenten oder Spielsucht.

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