PRO & CONTRA: Verändern Computerspiele unsere Jugend?

Martina Salomon

Pro: Martina Salomon

Wer behauptet, dass Computerspiele aggressives Verhalten fördern, gilt schnell als Spießer. Vor allem bei kinderlosen Intellektuellen, die Twitter gern mit der wirklichen Welt verwechseln. Übersehen sie, was in den Kinderzimmern abgeht? Ziemlich viele Morde nämlich. Je einsamer und wertloser sich Kinder fühlen, desto stärker identifizieren sie sich mit herumballernden Figuren, die aus dem Weg räumen, was sich ihnen entgegenstellt. Siehe zum Beispiel das unter Jugendlichen als völlig harmlos eingestufte und weit verbreitete Spiel GTA (Grand Theft Auto). Heißa, da fliegen einem die Autos und deren sterbende Besitzer nur so um die Ohren! Man braucht kein Experte sein, um zu erkennen, dass solche Spiele ein vorhandenes Potenzial zur Aggressivität wohl verstärken.

Contra: Georg Leyrer

PRO & CONTRA: Verändern Computerspiele unsere Jugend?

Haben Sie’s gelesen? 138 brutale Computerspieler sind jüngst nach Ausschreitungen in Warschau festgenommen worden. Halt, falsch – das waren doch Fußball-Hooligans. Trotzdem: Niemand würde ernsthaft diskutieren, ob Fußball brutal macht. Und nur noch die Verzopftesten glauben, dass Heavy Metal die Kinder zu Satanisten erzieht.

Es wird Zeit, ähnlich einfältige Vorurteile gegenüber Games abzubauen. Diese sind die Popkultur des 21. Jahrhunderts und so etwas wie die Nachfolger des Films. Und so wenig wie Horrorfilme Kinder zu Zombies machen, machen Games brutal. Im Gegenteil: Kooperation, Problemlösung und mehr lernt man beim Spielen. Kindern mit Problemen muss man sich widmen. Die Schuld auf Games abzuschieben ist pädagogisch feig.

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